Categories: MarketingWerbung

T-Online.de geht an Ströer

Ströer und die Deutsche Telekom geben den Verkauf des Online-Portals T-Online.de bekannt. Die Seite gilt als wichtigster deutscher Online-Brand. Für Nutzer des Portals und für T-Online-Kunden ändere sich nichts, teilen die Unternehmen mit. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung bezahlt Ströer für das Portal rund 300 Millionen Euro. Allerdings muss die Übernahme noch durch die Kartellbehörden genehmigt werden und ist vorbehaltlich weiterer üblicher Vollzugsbedingungen. Der Abschluss der Transaktion soll im vierten Quartal 2015 vollzogen werden.

In Folge der Transaktion will Ströer den Aktionären auch die Umwandlung von einer SE (Societe Europeana) in eine KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien) vorschlagen. Gleichzeitig übernimmt Ströer auch den Digital-Vermarkter InteractiveMedia CCSP. Die Deutsche Telekom will sich durch den Verkauf an der Ströer SE beteiligen und abhängig vom Kurs der Aktie, bekommt die Telekom dann zwischen 11 und 13 Prozent an der neuen KGaA.

Für die Telekom, die sich derzeit auf das Kerngeschäft konzentriert und andere Unternehmensteile abstößt, geht damit die Suche nach einem Käufer zu Ende. Bereits seit einigen Monaten soll die Telekom auf der Suche nach einem Käufer gewesen sein.

Loading ...

Den Namen Ströer kennt man vor allem von Litfaßsäulen und anderen Außenwerbeflächen. Doch das Unternehmen, zudem derzeit Portale wie GIGA, Spieletipps.de und kino.de und die Werbeplattform TubeOne sowie Content Fleet gehören, will den Anteil an Digital-Werbung deutlich steigern. “Der digitale Umsatzanteil der Ströer Gruppe von derzeit 25 Prozent wird sich gleichzeitig in 2016 auf rund 35 Prozent erhöhen. Unverändert ist das Ziel, den Umsatzbeitrag der Digitalsparte in den kommenden Jahren auf 50 Prozent zu steigern”, heißt es von Ströer dazu. Laut Udo Müller, Vorstandsvorsitzender der Ströer SE, wird dabei wohl auch T-Online.de eine entscheidende Rolle spielen:

“Die Transaktion markiert den Beginn einer neuen Ära für unser Unternehmen. t-online ist eine Markenikone des deutschen Digitalgeschäfts. Wir sind überzeugt, dass wir über die Ressourcen verfügen die ‘most trusted online brand’ Europas erfolgreich weiter zu entwickeln.”

Die beiden neuen Marken t-online.de und das Vermarktungshaus InteractiveMedia würde das Ströer-Portfolio gut ergänzen und Ströer geht von starken Synergie-Effekten durch die Kombination der verschiedenen digitalen Plattformen in den Bereichen Desktop, Mobile und Public aus. Ströer wolle sich durch die Übernahmen aber auch gegen global agierende Vermarkter in eine bessere Position bringen.

Künftig werden auf den Anzeigeteafeln, wie hier am Münchener Hauptbahnhof auch Inhalte von T-Online zu sehen sein. (Bild: Ströer)

“Wir freuen uns, mit Ströer einen Partner gefunden zu haben, der die Potentiale des Portals weiter steigern und für die beiden Gesellschaften erhebliche Synergien am Markt erschließen kann. Wir sind überzeugt, dass t-online.de und InteractiveMedia die medienübergreifende Vermarktungsposition von Ströer auf dem deutschen Online-Werbemarkt nachhaltig unterstützen und damit zur Wachstumsstrategie von Ströer beitragen können. Auch deshalb haben wir uns für den Kaufpreis in Aktien entschieden”, kommentiert Niek Jan van Damme, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom AG und Chef der Telekom Deutschland GmbH.

Ströer plant unter anderem, den Content von t-online.de über das Public Video Netz in Bahnhöfen und Einkaufszentren zu verbreiten. Derzeit kauft das Unternehmen für diese Werbeplattformen Inhalte ein. Zukünftig soll das Portal auch von dem tech-basierten Publishing-Ansatz von Content Fleet profitieren können. So wolle Ströer Traffic und Reichweite von t-online.de steigern.

t-online.de werde auch weiterhin als Plattform für t-online.de-Mailadressen und das Telekom-Kundencenter dienen. Diese Services verbleiben bei der Telekom Deutschland GmbH und können wie gewohnt weiter über das Portal t-online.de erreicht werden. Die einschlägigen rechtlichen Rahmenbedingungen – beispielsweise zum Datenschutz – gelten weiterhin.

Redaktion

Recent Posts

Bahn lässt Robo-Hund auf Graffitis los

In München läuft ein vierbeiniger Roboter durch die Abstellanlagen der S-Bahn und meldet Auffälligkeiten an…

10 Stunden ago

Positiver ROI ist das beste Argument für KI-Projekte

2023 war das Jahr des Experimentierens mit KI. 2024 zieht KI in den Arbeitsalltag ein,…

11 Stunden ago

Industrie 4.0-Adaption: China fast immer in der Pole Position

Laut Umfrage nutzen 94% der chinesischen Fertigungsunternehmen KI-basierte Lösungen. In der DACH-Region liegt der Vergleichswert…

1 Tag ago

Cybersicherheit: Deutsche Autobauer fahren hinterher

Laut Kaspersky-Umfrage hat kaum jeder zehnte den neuen UN-Standard WP.29 implementiert. Weiterer 28% haben noch…

1 Tag ago

BSI warnt vor kritischen Schwachstellen in Microsoft Exchange Server

Rund 17.000 Exchange-Server-Installation in Deutschland gelten als stark gefährdet. Sie werden entweder nicht mehr von…

1 Tag ago

Porsche eBike Performance setzt auf KI-gestützte Software

Die Porsche-Tochter hat mit Automatisierungsfunktionen und Bots in Freshservice den IT-Service automatisiert und skaliert.

2 Tagen ago