IDC: Wachstum des Smartphone-Markts geht 2015 auf 10,4 Prozent zurück

IDC (Bild: IDC)

Vergangenes Jahr lag das Wachstum noch bei 27,4 Prozent. Lediglich der Phablet-Bereich ab einer Display-Diagonalen von 5,5 Zoll verbucht 2015 ein 84-prozentiges Wachstum. Bis 2019 erwartet IDC eine stetig steigende Nachfrage auf dann 1,9 Milliarden abgesetzte Geräte pro Jahr.

IDC hat eine Prognose zum Smartphonemarkt des Jahres 2015 veröffentlicht. Dessen Wachstum verlangsamt sich demzufolge auf 10,4 Prozent. 2014 war es nahezu dreimal so hoch gewesen, nämlich 27,5 Prozent. Bislang hatten die Marktforscher zumindest noch mit einem Jahreswachstum von 11,3 Prozent gerechnet.

China sei von einem Wachstumsmarkt zu einem reifen Markt geworden, ähnlich wie Nordamerika und Westeuropa, schreibt IDC. Das Wachstum werde aber nicht zuletzt wegen sinkender Preise weltweit konstant bleiben. 1,4 Milliarden verkauften Smartphones 2015 werden nach ihrer Einschätzung 1,9 Milliarden im Jahr 2019 gegenüberstehen.

Während 2014 noch 32,2 Prozent aller neuen Smartphones in China verkauft wurden, werden es 2019 lediglich noch 23,1 Prozent sein. Dafür sorgt die Expansion etwa des indischen Markts. Chinas Wachstum reduziert sich von 19,7 Prozent 2014 auf 1,2 Prozent 2015.

Ryan Reith von IDC kommentierte: “Indien bekommt jetzt die Aufmerksamkeit, die früher China zufiel, und ist der Markt mit dem größten Potenzial. Interessant wird zu sehen sein, ob die Herstellung von China und Vietnam ebenfalls nach Indien geht. Wir beobachten schon, dass dies Kosteneinsparungen und andere Vorteile lokaler Herstellung bringt. Die indischen Anbieter wie Micromax, Lava und Intex werden großen Druck durch internationale Wettbewerber zu spüren bekommen.”

Apples Erfolge mit dem iPhone werden laut IDC auch bis 2019 nichts an Androids vorherrschender Marktposition mit einem Anteil von 81 Prozent ändern können. Gerade die Märkte mit dem größten Wachstumspotenzial seien sehr sensibel, was die Preise angehe, heißt es. Daran könne auch ein vergleichsweise günstiges neues “C”-Modell von Apple nichts ändern, da Apple auch damit nicht das Segment unter 200 Dollar erreichen werde.

Nach Stückzahlen wird sich Android IDC zufolge von 1,06 Milliarden 2015 auf 1,54 Milliarden 2019 steigern. Für iOS sehen die Marktforscher weltweit 192,7 Millionen verkaufte Geräte und 2019 dann 269,6 Millionen Stück. Seine Auffassung, dass Microsofts Windows Phones bestenfalls eine Nische abdecken können, hat IDC nicht geändert.

Der Trend zu großen Bildschirmen wird laut IDC anhalten. Besonderes Wachstum prognostiziert es für Geräte mit 5,5 bis 7 Zoll – sowohl in reifen wie auch in Entwicklungsmärkten. Erst ab einer Diagonalen von 5,5 Zoll sprechen die Marktforscher nun von Phablets. 2015 etwa wachse der Bereich mit 5,5 bis 6 Zoll Diagonale um 84 Prozent, heißt es. Hier ließen sich auch die höchsten Verkaufspreise erzielen, weshalb die meisten Spitzenmodelle in diesen Bereich fallen dürften.

Weltweiter Smartphonemarkt laut IDC (August 2015)

OS Prognose Stückzahlen 2015 in Mio. Prognose Marktanteil 2015 Wachstum 2015 Prognose Stückzahlen 2019 in Mio. Prognose Marktanteil 2019 Wachstum 2019 Wachstum pro Jahr im Schnitt
Android 1.164,3 81,1 % 9,9 % 1.541,9 81,1 % 5,0 % 7,8 %
iOS 223,7 15,6 % 16,1 % 269,6 14,2 % 3,3 % 7,0 %
Windows Phone 36,9 2,6 % 5,8 % 67,8 3,6 % 12,8 % 14,2 %
Sonstige 11,5 0,8 % -15,5 % 23,0 1,2 % 8,6 % 11,0 %
Gesamt 1.436,5 100,0 % 10,4 % 1.902,3 100,0 % 5,1 % 7,9 %

Die Prognose von IDC fällt erwartungsgemäß konservativ aus und beruht auf einer angenommenen Trägheit des Markts. Überraschungen enthält sie keine. Hinsichtlich der Verlagerung des Wachstums von China nach Indien haben Hersteller wie Xiaomi längst reagiert. Der chinesische Konzern kündigte zuletzt an, Indien sei nun sein wichtigster Markt. Es lässt dort auch von Foxconn lokal produzieren.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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