Citrix sucht nach einem Käufer

Elliott Management scheint den Verkauf von einzelnen Unternehmenssparten von Citrix Systems zu planen. Nun ist der Infrastruktur-Anbieter noch einmal auf der Suche nach einem Käufer, der das gesamte Portfolio übernimmt, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtet.

Seit Juli ist Elliot Management mit einem Sitz im Board of Directors von Citrix vertreten. Nach dem auf Druck der Geldgeber bereits CEO Mark Templeton zurück getreten ist, steht nun auch vor allem die Produkt-Palette “GoTo” vor dem Verkauf. Zu diesem Portfolio zählen unter anderem GoTo Meeting und GoTo My PC.

Bereits im Juli hatte das Unternehmen angekündigt, “strategische Alternativen” für die Produktfamilie zu prüfen. Doch wie die Reuters-Quellen berichten, soll es bislang noch nicht zu einem Verkauf gekommen sein, weil Citrix nach wie vor hofft, das gesamte Unternehmen an einen Interessenten verkaufen zu können.

Schematischer Aufbau der Citrix Workspace Services, die Großunternehmen und Mittelständlern mobile Arbeitsplätze ermöglichen soll. (Quelle: Citrix)

So soll Citrix unter anderem den Hersteller Dell kontaktiert haben. Citrix wäre für Dells Thin-Client-Portfolio eine stimmige Ergänzung. Allerdings steht hinter Dell der Investor Silver Lake Partners, der das Unternehmen bei dem Buyout von der Börse unterstützt hat. Immerhin hat Citrix derzeit eine Marktkapitalisierung von 11,6 Milliarden Dollar.

Sollte sich für das Unternehmen nun kein Käufer finden, dann soll es neben der Abspaltung der GoTo-Reihen auch Pläne für die Aufteilung anderer Bereiche geben, so die von Reuters zitierten Quellen.

Nach wie vor schreibt Citrix schwarze Zahlen. Im Geschäftsjahr 2014 waren es knapp 252 Millionen Dollar, im Jahr zuvor noch knapp 340 Millionen Dollar. Elliot versucht nun über die Konzentration auf die Kernmarken, also die Bereitstellung von Virtualisierungslösungen für Desktops und Anwendungen sowie Kommunikationsprodukte, die Kosten des Unternehmens zu senken und wieder Wachstum zu erreichen.

Neben einem Aktienrückkaufprogramm soll Elliott das Unternehmen auch gedrängt haben, die Produkreihe NetScaler, eine Web-Performance-Optimierungslösung, zu veräußern. Ebenfalls zur Disposition stehe die Mobil-App-Optimierung BiteMobile. Vergangenen Monat hat Citrix den Rückkauf von Aktien im Wert von 500 Millionen Dollar gestartet.

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Redaktion

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