Windows bekommt kritische Updates

Microsofts Patchday für November bringt insgesamt zwölf Sicherheitsupdates mit. Diese Aktualisierungen beheben 53 Schwachstellen in Windows, Office, Internet Explorer, SharePoint, .NET Framework, Lync, Skype für Unternehmen sowie dem neuen Browser Edge.

Vier Aktualisierungen stuft Microsoft als kritisch ein, da sie Remotecodeausführung ermöglichen. Die übrigen acht Bulletins haben die Risikoeinstufung “hoch”. Sie erlauben laut Microsoft Rechteerweiterung, Offenlegung von Informationen, das Umgehen von Sicherheitsfunktionen, Spoofing, Denial of Service (DoS) und ebenfalls das Ausführen von Schadcode aus der Ferne.

Der erste wichtige Patch MS15-112 beseitigt als kumulatives Sicherheitsupdate für Internet Explorer 25 Schwachstellen, darunter kritische Speicherfehler-Lücken. Betroffen sind nahezu alle Versionen des Microsoft-Browsers – von IE7 unter Windows Vista bis zu IE11 in der neuesten Windows-Version 10. Öffnet der Nutzer eine manipulierte Website, kann ein Angreifer dessen Benutzerrechte erlangen und Schadcode aus der Ferne ausführen.

Das zweite kritische Bulletin MS15-113 korrigiert als kumulatives Update Fehler im Windows-10-Browser Edge. Diese können auch Schadcode aus der Ferne ausführen, wenn der Anwender eine mit Schadcode versehene Website aufruft. Laut Microsoft sind Benutzer mit Konten, die über weniger Systemrechte verfügen, davon möglicherweise weniger betroffen als Benutzer mit Administratorrechten.

Die Aktualisierung MS15-114 behebt eine kritische Schwachstelle in Windows Journal. Betroffen sind Windows Vista, 7, Server 2008 und Server 2008 R2. Um die Lücke zur Remotecodeausführung auszunutzen, müssen Angreifer den Nutzer dazu verleiten, eine manipulierte Journaldatei zu öffnen.

Das vierte Update MS15-115 stuft Microsoft wie Patch MS15-112 für alle unterstützten Windows-Versionen als kritisch ein. Es beseitigt mehrere Fehler bei der Verarbeitung von Windows-Objekten im Speicher und von in Windows eingebetteten Schriftarten in der Adobe-Type-Manager-Bibliothek. Außerdem korrigiert es, wie der Windows-Kernel bestimmte Berechtigungen überprüft. Die schwerwiegendsten Lücken ermöglichen Remotecodeausführung, wenn ein Benutzer ein speziell gestaltetes Dokument öffnet oder eine nicht vertrauenswürdige Website besucht. Einige der Schwachstellen können jedoch nur ausgenutzt werden, wenn sich ein Angreifer direkt an dem anfälligen Rechner anmeldet.

Die restlichen Updates beheben weniger gravierende Sicherheitsprobleme. Neben den zwölf Patches stellt Microsoft wie üblich auch eine aktualisierte Version seines “Windows-Tool zum Entfernen bösartiger Software” bereit. Das Programm erkennt und löscht eine Auswahl gängiger Malware, die sich im System eingenistet hat.

Anwender sollten vor allem die kritischen Updates schnellstmöglich installieren, falls sie nicht ohnehin die automatische Aktualisierung unter Windows nutzen. Die Patches können direkt über die jeweiligen Bulletins oder Microsoft Update beziehungsweise Windows Update bezogen werden.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

2 Tagen ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

3 Tagen ago

Cyberabwehr mit KI und passivem Netzwerk-Monitoring

Schiffl IT: Anomalien im Netzwerkverkehr und in den Systemen in Echtzeit identifizieren.

4 Tagen ago

Zero Trust bei Kranich Solar

Absicherung der IT-Infrastruktur erfolgt über die Zero Trust Exchange-Plattform von Zscaler.

4 Tagen ago

KI in der Medizin: Mit Ursache und Wirkung rechnen

Maschinen können mit neuen Verfahren lernen, nicht nur Vorhersagen zu treffen, sondern auch mit kausalen…

5 Tagen ago

Sicherheit für vernetzte, medizinische Geräte

Medizingeräte Hersteller Tuttnauer schützt Gerätesoftware mit IoT-Sicherheitslösung.

5 Tagen ago