Oracle streicht 1000 Stellen im europäsichen Support

Oracle (Bild: Oracle)

Mehr als 1000 Stellen soll Oracle europaweit im Support abbauen. Auch in den USA und in Australien könnten Niederlassungen geschlossen werden.

Oracle soll in Europa im Support insgesamt 1000 Mitarbeiter einsparen wollen. Der gesamte Support in der EU soll dann über Rumämien abgewickelt werden. Das berichtet der britische Branchendienst “The Register“. Ganz neu sind diese Pläne indes nicht, denn bereits 2014 wurden beispielsweise in München 170 Stellen im Support gestrichen. Damals wurde berichtet, dass Oracle Support-Zentren, die weniger als 100 Mitarbeiter haben, streichen wolle. Europaweit war davon die Rede, dass etwa 450 Stellen gestrichen werden sollen.

Nun scheint das Unternehmen den gesamten Support offenbar aus Kostengründen nach Rumänien verlagern zu wollen. Wie es gegenüber dem Register bestätigt, befinde man sich derzeit im dem Prozess, Software-Support-Services in Co-Location-Einheiten zu verlagern. 016644dfecd6f74633846f66a9f5113f_400x400

Doch die Pläne scheinen noch weiter zu reichen. Laut einer ungenannten Quelle soll Oracle den weltweiten Support rationalisieren. So seien bereits verschiedene europäische Zentren geschlossen worden, auch Ägypten sei darunter. Französische Niederlassungen werden Ende März geschlossen.

Die Motive Oracles sind nicht ganz schlüssig. Möglicherweise lässt sich dieser Abbau mit der Ausrichtung auf die Cloud oder mit Kostenoptimierung erklären. Dennoch bestehende Kunden haben ihre Oracle-Investionen noch zu großen Teilen On Premise. Nun tauscht Oracle erfahrende Kräfte gegen günstigen Nachwuchs in Rumänien aus, für die Kunden dürften damit Qualitätseinbußen im Support einhergehen, die Oracle voraussichtlich nicht mit Preissenkungen kompensieren wird, wie die Nutzergruppe DOAG schon ende 2014 kritisierte.

“Diese Vorgehensweise ist für uns nicht akzeptabel, da die Kunden eine Verschlechterung der Support-Leistungen nicht hinnehmen können”, kritisiert Dietmar Neugebauer, Vorstandsvorsitzender der DOAG die Pläne damals. Die Anwendervereinigung erwarte, dass sich Oracle hier dem Dialog stelle, “statt die Servicequalität einer Kostenoptimierung zu opfern”.

Die DOAG zitierte damals aus einer Umfrage, wonach Oracle-Anwender bereits heute schon über Probleme mit Oracle klagen. Die Hälfte der befragten Unternehmen würden sowohl Qualität als auch Reaktionszeit und die dahinterstehenden Prozesse als “schlecht” einstufen. Mehr als die Hälfte der Befragen ziehe laut DOAG-Umfrage den Support durch einen Drittanbieter in Erwägung.