AWS Dedicated Hosts bietet Lizenz-Vorteile
Ein neuer Cloud-Dienst von Amazon Web Serivces erlaubt es, virtuelle Instanzen einem dedizierten Server zuzuordnen. Anwender profitieren, indem sie bestehende Lizenzen auch in der Cloud nutzen können.
Amazon Web Services (AWS) stellt den neuen Service EC2 Dedicated Hosts vor. Damit lassen sich EC2-Instanzen einem bestimmten physischen Server zuzuordnen. So können Anwender Lizenzen von Windows Server, SQL Server, Suse Linux Enterprise Server oder anderen Software-Lösungen auch bedarfsgerecht in der Cloud nutzen.
“Dedicated Hosts gibt Ihnen Einblick in die Zahl der Sockel und physischen Prozessorkerne, die verfügbar sind, damit sie Softwarelizenzen beziehen und nutzen können, die zu ihrer tatsächlichen Hardware passen”, erklärt Jeff Barr, Chief Evangelist für die Amazon Web Services, in einem Blog.
Der Dienst lässt sich über die AWS-Management-Konsole, das AWS Command Line Interface (CLI), die AWS Tools for Windows PowerShell und über Codeaufrufe an die AWS SDKs starten. Danach können Administratoren Instanzen vom Typ M3, M4, C3, C4, G2, R3, D2 und I2 aufrufen und die Verfügbarkeitszone sowie die Zahl der Instanzen festlegen. “Jeder Dedicated Host kann eine oder mehrere Instanzen eines bestimmten Typs aufnehmen, die alle dieselbe Größe haben müssen”, so Barr weiter.
Allerdings gibt es laut einem Bericht von Venture Beat auch Einschränkungen. Dedicated Hosts benötigt den Dienst Virtual Private Cloud. Zudem funktionieren sie nicht mit dem AWS Auto Scaling Tool, das eine automatische Anpassung der Infrastruktur an den tatsächlichen Bedarf erlaubt.
Barr weist indes darauf hin, dass die Zahl der Instanzen und ihre Größe keinen Einfluss auf die anfallenden Kosten haben. Stattdessen rechnet Amazon per Dedicated Host sowie Art der Instanzen ab. Ein Host für m4-Instanzen kostet in der Region EU (Frankfurt) beispielsweise 3630 Dollar pro Stunde. Für GPU-Instanzen (g2) fallen 3397 Dollar je Stunde an. Die storage-optimierten Instanzen i2 und d2 belasten das Budget indes mit 8912 beziehungsweise 6987 Dollar je Stunde.
Künftig will Amazon auch einen Reservierungsdienst für Dedicated Hosts anbieten. Nutzer sollen so bis zu 70 Prozent Nachlass auf den On-Demand-Listenpreis erhalten.
Venture Beat erwartet, dass das Angebot vor allem Firmen ansprechen wird, die viele Softwarelizenzen besitzen, die anhand von CPU-Kernen und –sockeln abgerechnet werden. Außerdem setze sich Amazon mit den Dedicated Hosts von seinen Mitbewerbern wie Microsoft Azure, Google Cloud Platform und IBM SoftLayer ab.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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