AR-Brille: Enterprise Edition von Google Glass lässt sich einklappen

Google Glass Enterprise Edition (Bilder: Google)

Sie lässt sich wie eine normale Brille zusammenklappen. Das Design der GG1, das auf Fotos zu sehen ist, die für die Zulassungsbehörde FCC bestimmt sind, erinnert noch stark an den Vorgänger.

Die “Enterprise Edition” der AR-Brille Google Glass wird sich, anders als die starre, für 1500 Dollar an US-Entwickler vertriebene “Explorer Edition”, wie eine normale Brille zusammenklappen lassen. Optisch wurden keine radikalen Änderungen vorgenommen.

Das Design der nächsten Generation der Augmented-Reality-Brille Google Glass ist jetzt durch einen Antrag bei der US-Telekommunikationsaufsicht FCC bekannt geworden.

Google Glass Enterprise Edition (Bilder: Google)
Google Glass Enterprise Edition (Bilder: Google)

Der Antrag bei der Federal Communications Commission (FCC), die Elektronikprodukte für die Zulassung prüft, enthält Fotos des Gestells, aber auch Schaltkreisaufnahmen und ein Handbuch, das Grundlagen der Bedienung abdeckt. 9to5Google hat zuerst darüber berichtet.

Den Unterlagen zufolge lautet die Bezeichnung des Gerätes GG1. Erneut handelt es sich um eine Art halbe Brille mit in den Bügel eingebauter Elektronik und einem kleinen Projektor an der Vorderseite, oberhalb des rechten Auges. Ein dünnes Metallgestell, das Gläser aufnehmen kann, deckt zumindest beim Vorgänger auch das linke Auge ab. Die Fotos lassen offen, ob die Enterprise Edition als Monokel getragen werden kann. Vor dem auffällig wellenförmigen Design einer in einem Patentantrag beschriebenen Monokel-Version ist Google aber noch zurückgeschreckt.

Im dreiseitigen Handbuch wird erklärt, wo sich der Einschaltknopf, die Kamera und das Touchpad befinden. Hier gibt es keine Veränderungen. Durch Wischen nach vorn und hinten lassen sich Listen durchgehen. Antippen steht für Auswählen, Wischen nach unten entspricht der Funktion “Zurück”.

Berichte von 9to5Google und Wall Street Journal, die Enterprise Edition werde ein größeres Prisma haben, für den Einsatz im Arbeitsalltag robuster sein und einen Atom-Prozessor von Intel enthalten, sind bisher nicht bestätigt. Auch haben diese Medien von Quellen erfahren, dass Google die Brille direkt an Firmen – insbesondere Start-ups und Partner im Programm “Glass for Work” – vertreiben wird. Zielgruppe sind beispielsweise Unternehmen aus dem Gesundheitswesen, der verarbeitenden Industrie und dem Energiesektor.

Die erste Generation der Augmented-Reality-Brille hatte Google 2012 angekündigt und ab 2013 an Entwickler verteilt. Anfangs erfuhr sie große mediale Aufmerksamkeit und Anerkennung aus der Technikwelt, eine Erfolgsgeschichte wurde sie aber nicht. Für Skepsis sorgte vor allem die integrierte, nach vorne gerichtete Kamera, die offenbar vielen Menschen das Gefühl konstanter Überwachung gab. Google reagierte darauf lediglich mit Verhaltensempfehlungen für Glass-Nutzer.

Im Januar 2015 nahm das Unternehmen die in den USA allgemein verfügbare Explorer Edition schließlich wieder vom Markt. Zugleich kündigte es eine für Endverbraucher optimierte Version an, zu der bisher aber nichts Näheres bekannt ist. Mit dem Verkaufsstopp im Januar stellte Google auch organisatorisch um und machte Glass zu einer eigenständigen Geschäftseinheit, die vom ehemaligen Apple-Manager Tony Fadell geleitet wird.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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