Microsoft warnt Anwender vor dem Support-Ende von SQL Server 2005. Ab dem 12. April wird der Hersteller auch den erweiterten Support einstellen und dann keine sicherheitsrelevanten Updates mehr veröffentlichen.
In einem Technet-Blog erläutert Microsoft Detailliert die verschiedenen Möglichkeiten für den Upgrade:
Bei geringeren Ansprüchen an die Verfügbarkeit der Datenbank könne die Version 2014 an gleichem Ort und auf der gleichen Hardware installiert werden, auf der auch SQL Server 2005 gelaufen ist. Bei der In-Place-Migration bleibt auch die Konfiguration im Wesentlichen erhalten. Allerdings vertun sich die Anwender mit dieser Option auch die Chance, Server zu konsolidieren, Hardware auszutauschen oder Virtualisierungen zu realisieren.
Die zweite Möglichkeit ist Side-by-Side: Dabei wird SQL 2014 in einer zweiten Instanz auf der Hardware des SQL 2005 installiert. Dann kann man, bis zur Umstellung auf die neue Datenbank die angestammte Plattform weiterbetreiben. Vor allem für Entwicklung- und Test-Szenarien wird diese Möglichkeit häufig gewählt.
In produktiven Umgebungen wird man wohl am häufigsten SQL Server 2014 einfach in einer neuen Instanz auf neuer Hardware installieren. Auch hier können bis zum endgültigen Umstieg die Systeme parallel betrieben werden.
Egal für welche Strategie sich die Anwender entscheiden, Microsoft rät, möglichst schnell mit den Planungen für die Migration auf die Version SQL Server 2014 zu starten. Anwender, so der Hersteller, würden damit nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch mehr Leistung und vor allem neue Funktionen hinzugewinnen. Vor allem bei Business Intelligence, In-Memory und Cloud bietet die neue Version zahlreiche neue Feautres.
So würden sich OLTP-Transaktionen um den Faktor 30 beschleunigen und über die In-Memory-Funktionen solle sich die Abfragegeschwindigkeit um den Faktor 100 verbessern.
Dafür sorgt die In-Memory-Verarbeitung von Online-Transaktionsprozessen (OLTP), Codename Hekaton. Von Microsoft hieß es dazu in einem Blog: “In-Memory OLTP, das Kunden heute für bis zu 30-mal schnellere Transaktionen gegenüber einem Disk-basierten System verwenden, wird sich nun für eine deutlich größere Zahl Anwendungen einsetzen lassen sowie von gesteigerter Nebenläufigkeit profitieren. Mit diesen Verbesserungen führen wir auch die einmalige Fähigkeit ein, unsere spaltenorientierte In-Memory-Datenbank für bis zu hundertmal schnellere Anfragen zu nutzen mit In-Memory OLTP für In-Memory-Performance und operationale Echtzeitanalyse.”
Zudem ließe sich der neue SQL Server auch in hybriden Szenarien zusammen mit Microsoft Azure einsetzen. Die neue Version sorge außerdem für eine deutlich bessere Skalierbarkeit. So unterstützt die neue Version bis zu 640 logische Prozessoren und bis zu 15.000 Partitionen.
Daneben optimiere die aktuelle Version auch die Kompatibilität zu Plattformen wie Oracle oder Hadoop und bietet Schnittstellen für Azure HDInsights und Hadoop on Windows und das Analytics Platform System.
Microsoft hat dafür auf einer eigenen Seite verschiedene Informationen zusammengetragen, die vor allem eine Migration auf die Version 2014 anraten. Einige Unternehmen werden sich womöglich auch auf den nach wie vor sehr verbreiteten SQL Server 2012 migrieren.
Eine weitere Option für manchen Anwender könnte neben dem Einsatz einer quelloffenen Datenbank-Management-Lösung wie PostreSQL auch eine Migration auf die für den Spätsommer geplante Version SQL Server 2016 sein. Auch in dieser Version bietet Microsoft zahlreichen neue Funktionen und verbessert mit dem Release die Verbindung in die Cloud. Im Mai des vergangenen Jahres hatte Microsoft die erste Testversion der Datenbank vorgestellt. Mit der Mitte Dezember vorgestellten Vorabversion 3.2 sorgt Microsoft auch für Support für eine durchgängige mobile BI-Lösung, die auf sämtlichen Geräten verfügbar ist.
Daneben bietet SQL Server 2016 In-Memory-Techniken, operative Echtzeitanalyse, neue Sicherheits- und Verschlüsselungstechniken, fortschrittliche Analyse auf Grundlage der im April von Revolution Analytics übernommenen Programmiersprache R sowie Mobile Business Intelligence für On-Premise-Daten.
SQL Server 2016 kommt zudem mit einer neuen Stretch-Database-Funktion. Mit dieser können Nutzer auf historische Daten zugreifen. Dafür “dehnt” die Datenbank warme und kalte Transaktionsdaten – also häufig oder selten genutzte Daten – auf Microsoft Azure “dynamisch” aus. Damit können Nutzer Ressurcen und teuren Speicherplatz einsparen und die Abfrage von häufig genutzten Daten beschleunigen.
Allerdings führt Microsoft mit Version 2016 auch eine neue Per-Core-Lizenzierung ein. Anwender sollten dabei sehr genau prüfen, wie viele Rechenkerne benötigt werden.
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