Amazons WorkMail ist allgemein verfügbar

Amazon Web Services

Als verwalteten Service und kompatibel zu Microsoft Outlook und Active Directory bietet Amazon mit WorkMail eine wartungsarme Unternehmenslösung. Nach einem Jahr Testphase kommen noch weitere neue Funktionen hinzu.

WorkMail, Amazons cloudbasierter Mail-Dienst für Unternehmen ist ab sofort allgemein Verfügbar, wie Chief Evangelist Jeff Barr von Amazon Web Services in einem Blog erklärt. Der Service ist zunänchst in drei weltweit verteilten Rechenzentren verfügbar, darunter befindet sich auch das in Dublin.

Die In-Box von Amazons Mail-Service WokMail erfindet das Rad nicht neu. (Bild: Amazon)
Die In-Box von Amazons Mail-Service WokMail erfindet das Rad nicht neu. (Bild: Amazon)

Die anderen beiden Regionen sind US East (Standort Virginia) und US West (Standort Oregon). Barr beschreibt WorkMail als “verwaltete Kalender- und E-Mail-Lösung, die in der Cloud läuft und mit existierenden Desktop- wie auch Mobilclients funktioniert.” Besonders interessant für Firmen seien die Sicherheitsfunktionen und -einstellungen, “darunter Ortskontrolle, Verschlüsselung gespeicherter Daten, Kontrolle eingehender Nachrichten auf Spam und Viren sowie Richtlinien und Vorgaben zur Kontrolle von Mobilgeräten.”

WorkMail wurde als Back-End-Lösung für Outlook auf Windows und OS-X-Systemen konzipiert. Es kann sich mit diversen in Unternehmen verbreiteten Verzeichnisdiensten integrieren, darunter Microsoft Active Directory. Über Microsofts ActiveSync-Protokoll lassen sich Mailboxen auch mit Mobilgeräten synchronisieren, die Android, iOS, Windows Phone oder Amazons Fire OS nutzen.

Die Kalender-Ansicht in WorkMail. (Bild: Amazon)
Die Kalender-Ansicht in WorkMail. (Bild: Amazon)

Während der fast einjährigen Preview-Phase seien weitere Sicherheitsfunktionen hinzugekommen, schreibt Barr, darunter Integration mit dem Key Management Service von AWS, um kryptigrafische Schlüssel zu erstellen und zu verwalten, aber auch die Möglichkeit, Datenvorhaltung auf bestimmte Regionen zu beschränken, und ein Migrationswerkzeug, um bestehende E-Mail-Konten zu WorkMail umzuziehen. Das Setup ist nun effizienter, es gibt Werkzeuge, um Ressourcen anzulegen, Unterstützung für OS-X-Mail-Clients wie Apple Mail und Microsoft Outlook sowie für Smartphones mit Blackberry 10.

Auch wurde WorkMail nach ISO 27001, ISO 27017 und ISO 27018 zertifiziert. Als nächste Schritte sind plattformübergreifende Unterstützung für Adressbücher und Kalender sowie ein E-Mail-Archiv geplant.

Alle Kommunikation mit WorkMail erfolgt SSL-verschlüsselt. Der Dienst kostet 4 Dollar je Monat und Nutzer mit bis zu 50 GByte Storage. Firmen können ihn mit bis zu 25 Mitarbeitern einen Monat lang kostenfrei testen.

Die Cloudsparte Amazon Web Services brachte dem Amazon-Konzern die größten Gewinne des Finanzjahrs 2015. Durch die Expansion in neue Regionen und zusätzliche Standorte wie im Oktober 2014 Frankfurt am Main dürften die Margen aber vorerst zurückgehen, wie Analyst Brent Bracelin von Pacific Crest sagt. 2016 plant Amazon, drei neue Länder zu erschließen: Großbritannien, Indien und Südkorea. Zusätzlich baut es ein weiteres Rechenzentrum in den USA, im Bundesstaat Ohio. “Das wird die Investitionsaufwendungen erhöhen, was Druck auf die operative Marge ausüben dürfte. Die Bedeutung aller Regionen wächst, wenn man bedenkt, dass dieses Jahr jede im Schnitt 715 Millionen Dollar Umsatz einspielt. Dieser Durchschnittsumsatz hat sich in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt.”

Ob die Mail-Anwendung für starkes Umsatzwachstum verantwortlich sein wird, ist fraglich. Allerdings kann Amazon so das Portfolio schrittweise Vergrößern und vielleicht AWS-Bestandskunden hinzugewinnen.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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