Watson kommt in Wearables und Roboter

Eingang zum neuen IBM-Büro in München (Bild: Peter Marwan)

Nachdem sich Watson bereits als Schachmeister und Koch versuchen durfte soll eine Partnerschaft mit dem Sport-Hersteller Under Armour die KI-Lösung nun auch über die Auswertung von Fitnessdaten den Nutzern ein ausgefeiltes Trainingsprogramm liefern.

Watson soll offenbar vor allem über Partnerschaften wachsen. So stellt IBM auf der CES in Las Vegas neue Partnerschaften und Projekte rund um den Supercomputer Watson vor. So versorgt eine Partnerschaft mit dem Sportartikel-Ausrüster Under Armour die KI-Lösung Watson künftig Fitnessdaten. Des weiteren kündigt IBM auch eine Partnerschaft für den Softbank-Roboter Pepper an, die neben einem Entwicklerkit auch eine eine unternehmenstaugliche Version des Androiden zum Ziel hat.

Under Armour App Record wird künftig auf Watson zugreifen. Damit kann die Fitness-App dann Gesundheits- und Fitnessdaten wie Schlafdauer wie verbrauchte Kalorien analysieren.

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Under Armours Fitness App bekommt mit Watson prominente Unterstützung bei der Auswertung von Fitnessdaten. (Bild: IBM)

Über die Beratung von Sportlern oder kranken Menschen hinaus ließen sich laut IBM so allgemeine gesellschaftliche Trends erkennen, etwa wie sich das Wetter auf das Training von Sportlern auswirkt. Seit April 2015 gehen in die so genannte Watson Health Cloud schon Daten aus Apples Medizinforschungsprogramm ResearchKit ein, die mit den Sensoren der Apple Watch erhoben werden.

Auch Johnson & Johnson sowie Medtronic arbeiten an der Watson Health Cloud mit. Ersteres ist ein Pharmakonzern, letzteres stellt Medizingeräte her. Auf der CES kommunizierte IBM neue Schritte in der Partnerschaft mit Medtronic. Die Firmen haben einen Prototypen eines am Körper getragenen Geräts für Diabetes-Patienten fertiggestellt, das vollautomatisch den Blutzuckerspiegel misst und alle Daten per Android- oder iOS-App fürs Pflegepersonal aufbereitet.

Als Nächstes soll die App nun durch Watson-Analytics befähigt werden, medizinische Probleme der Patienten zu antizipieren und Präventivmaßnahmen einzuleiten. Damit handle es sich um die erste Kombination aus einer App und einem Wearable Device, die Watsons ganzes Potenzial zeige, verspricht IBM auf der US-Messe. Es strebt allgemeine Verfügbarkeit noch in diesem Jahr an.

Ein weiteres Einsatzgebiet für Watson ist die Küche. Künftig wird der Hersteller Whirlpool über die IBM Cloud Business Solutions Daten aus den Geräte auswerten. Aus diesen Kundendaten heraus sollen dann neue neue Funktionen entwickelt werden können.

Die Kooperation mit Softbank zu dessen Haushaltsroboter Pepper schließlich hatte IBM im Februar 2015 angekündigt. Pepper kommuniziert durch Sprache und Gesten mit Menschen. Für Privatanwender stellt der japanische Hersteller in den Vordergrund, dass er Gemütslagen unterscheiden und emotional reagieren kann. IBM entwickelt inzwischen parallel eine Version für den Einsatz in Firmen, die Watson an Selbstbedienungssystemen oder im Handel einsetzen könnten.

Und schließlich kündigte IBM auf der CES auch an, Pepper-Entwicklern mit einem Software Development Kit (SDK) Zugriff auf Watsons Programmierschnittstellen zu geben. So soll es ihnen leichter möglich sein, ihn für spezifische Aufgaben und Anforderungen anzupassen.

Mitte Dezember hat IBM angekündigt, die weltweite Zentrale für die neue Geschäftseinheit für Watson IoT in einrichten zu wollen. Bis zu 1000 Mitarbeiter sollen dort in direkter Nachbarschaft zu Microsoft Deutschland beschäftigt sein. Im Verlauf des vergangenen Jahres hatte IBM auch eine Beratungseinheit für Watson gegründet und mit so genannten Story Books erste Anwendungsbeispiele veranschaulicht.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

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