Facebook lässt Hasskommentare von Dienstleister löschen

Facebook (Bild: Facebook)

Um der Flut von Hasskommentaren in dem sozialen Netz Herr zu werden verlässt sich Facebook nun auf einen externen Dienstleister.

Das soziale Netz Facebook will offenbar entschlossener gegen Hasskommentare vorgehen. Wie Spiegel Online berichtet, soll das soziale Netz jetzt die Bertelsmann-Tochter Arvato beauftragt haben, Kommentare zu prüfen und gegebenenfalls zu löschen. Wie das Blatt berichtet, sollen für diese Aufgabe mehrere Hundert Mitarbeiter angestellt worden sein.

Damit wird zum ersten Mal von deutschem Boden aus das soziale Netz moderiert. Bislang blieben teilweise auch justiziable Äußerungen trotz entsprechender Meldung durch andere Nutzer auf den Seiten sichtbar.

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So hatte ein Würzburger Anwalt insgesamt vier hochrangige Facebook-Manager wegen Volksverhetzung oder Beihilfe zur Volksverhetzung angezeigt. Durch die angeheizte Asyldebatte hat sich das Phänomen offenbar noch mal verstärkt.

Bei Arvato seien laut Bericht in den zrückliegenden Monaten auch so genannte “Customer Care Agents” für ein “führendes” soziales Netz gesucht wurden. Jetzt bestätigt die Plattform auch, dass ein dreistelliger neuer Mitarbeiter-Stamm Inhalte überprüfe. Facebook wolle, dass gemeldete Inhalte “noch effektiver” bearbeitet werden können.

Arvato übrigens sucht nicht nur deutsche Muttersprachler, sondern unter anderem auch türkitsch, französisch und arabisch sprechende Mitarbeiter für einen “wachsenden und innovativen Sektor”.  Die Customer Care Agents sollen dann der Zentrale in Dublin zuarbeiten.

Bislang gab es bei dem Milliardenschweren Netzwerk lediglich vier Standorte, an denen solche Löschanträge und Meldungen bearbeitet wurden: In Dublin, Texas, Kalifornien und in der indischen IT-Metropole Hyderabad.

Wie sich mehrfach und wiederholt gezeigt hat, hat das offenbar nicht einmal ausgereicht, um eindeutig gesetzeswidrige Kommentare zu löschen.

Das ging so weit, dass der Würzburger Anwalt Chan-jo Jun im September die Facebook-Manager Singh Athwal, David William Kling sowie Shane Crehan angezeigt hatte, weil diese in Handelsregister als Geschäftsführer von Facebook geführt werden. Nachdem die Staatsanwaltschaft im Oktober die Ermittlungen gegen die drei genannten Manager aufnahm, zeigte Jun auch den deutschen Ott an.

Auch Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hatte von dem Facebook-Management ein schärferes Vorgehen gegen Hasspostings gefordert. Nun scheint man bei Facebook erkannt zu haben, dass sich diese Posts zu einem echten Problem auswachsen. Allerdings soll es laut Spiegel bereits im Sommer des zurückliegenden Jahres die ersten Stellenausschreibungen gegeben haben.