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Feel Good Manager als neues Zeichen der Wertschätzung

Der berühmt-berüchtigte Kicker-Tisch reicht längst nicht mehr aus, bestehende Mitarbeiter bei Laune zu halten, geschweige denn neue Talente zu rekrutieren. Vor allem in Branchen mit akutem Fachkräftemangel, wie beispielsweise in der IT, müssen Unternehmen mehr Kreativität im Wettbewerb um neue Mitarbeiter an den Tag legen. Deshalb werden Bewerber dem Karriereportal Monster zufolge künftig Stellenanzeige wie diese öfter zu sehen bekommen:

„Wir suchen ab sofort eine/n Feel Good Manager/in (m/w) in Vollzeit“

Unternehmen, die eine solche Anzeige schalten, wollen ein Zeichen setzen und auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen.

Monster führt in regelmäßigen Abständen Befragungen auf lokalen und globalen Webseiten des Unternehmens zu Themen rund um Arbeitsplatz und Karriere durch. Wie eine aktuelle Umfrage zeigt, wünschen sich 76 Prozent der Monster-Nutzer einen Feel Good Manager in ihrem Unternehmen. Auf die Frage “Wie sinnvoll wäre ein ‘Feel Good Manager’, der für eine positive Stimmung unter Angestellten sorgt, für ihre Unternehmenskultur?” antworteten 57 Prozent mit “sehr”, 19 Prozent mit “etwas”, 8 Prozent mit “weniger” und nur 16 Prozent mit “überhaupt nicht”. Das Online-Karriereportal hat dazu vom 1. bis 13. September 739 Arbeitnehmer aus Deutschland befragt. Bei der Auswertung wurde nur eine Stimme pro User berücksichtigt. Diese Befragung ist nicht repräsentativ, sondern spiegeln die Meinung der Nutzer von Monster wider.

“Ein Feel Good Manager ist ein Versprechen des Unternehmens an die Mitarbeiter, ein klares Zeichen der Wertschätzung. Denn Bezahlung reicht vielen Arbeitnehmern als Anerkennung nicht mehr aus”, erklärt Stefanie Frenking, Feel Good Managerin beim E-Commerce-Unternehmen Spreadshirt, den Wunsch der Mitarbeiter nach einem Wohlfühlbeauftragten mit der Tatsache, dass Arbeitnehmer einen Großteil ihrer Zeit am Arbeitsplatz verbringen und natürlich die Rahmenbedingungen stimmen sollten.

Google bietet seinen Mitarbeitern im neuen Entwicklungszentrum in München unter anderem Chill-Ecken, ein eigenes Fitness-Center… (Bild: Silicon)

Laut Feel Good Expertin Stefanie Frenking reicht gerade der sogenannten Generation Y die Arbeit allein nicht zur Selbstverwirklichung aus. “Sie möchten Teil von etwas sein, von einer Gemeinschaft, einem Unternehmen, einer Entwicklung. Für die Unternehmen heißt das, dass sie den Arbeitnehmer stärker in den Fokus stellen müssen und das kann der Feel Good Manager leisten.” Die Generation Y will flexible Arbeitszeiten, Zeit für Reisen, Freunde und Familie. Außerdem soll das Unternehmen, für das sie arbeiten, ein möglichst ähnliches Werteverständnis aufweisen.

Das Aufgabengebiet eines Feel Good Managers ist nicht zu unterschätzen. Der Schwerpunkt liegt in der Betreuung der bestehenden Mitarbeiter. Eine der zentralen Berufsaufgaben ist es, die Leistung der Arbeitnehmer auf hohem Niveau zu halten und sie Tag für Tag mit diversen Maßnahmen für die Arbeit zu motivieren. Er kümmert sich dabei genauso um die Chill-out Ecke, wie die Organisation von Veranstaltungen bis hin zur Integration neuer Kollegen aus dem In-und Ausland. Von Events und Know-how-Workshops bis zur internen Kommunikation. Der Wohlfühl-Manager sorgt nicht nur intern für eine angenehme Arbeitsatmosphäre und schafft die Voraussetzungen für erhöhte Produktivität, sondern er kommuniziert auch nach außen hin, dass das Unternehmen sich um seine Mitarbeiter kümmert.

Auch das kulinarische Angebot kommt bei Google nicht zu kurz (Bild: silicon.de).

“Die Entscheidung einen Feel Good Manager einzustellen, trifft in Bezug auf das Image den Nagel auf den Kopf. Es geht darum, Anerkennung als Wert im Unternehmen zu definieren und diesen Wert anschließend auch in die Tat umzusetzen”, erläutert Marc Irmisch, Vice President General Manager bei Monster.“

Die Mitarbeiter wissen, es ist jemand für sie da, wenn Fragen aufkommen. “Es ist ein Signal, dass die Mitarbeiter dem Unternehmen wichtig sind”, bestätigt auch Stefanie Frenking von Spreadshirt. Auf diese Weise trägt Feel Good Management zum Erfolg eines guten Employer Brandings bei. “Das ist dann wieder entscheidend bei der Suche und dem Recruiting neuer Mitarbeiter”, ergänzt Marc Irmisch. Große Unternehmen beherrschen diese Art der Selbstvermarktung bereits aus dem “Effeff”, aber auch immer mehr klein- und mittelständische Unternehmen sowie Start-ups kommen auf den Geschmack.

Jedoch reicht es nicht aus, einen Feel Good Manager als letzte Rettung einzustellen und zu denken, die Arbeit wäre damit getan. Der Wert “Feel good at work” sollte von A bis Z umgesetzt werden und sowohl von Führungskräften als auch von jedem einzelnen Mitarbeiter gelebt werden. Dazu gehört auch, dass Mitarbeiter bei Problemen, Anliegen oder Fragen offen kommunizieren können, damit eine Vertrauensbasis geschaffen wird, die zur Wohlfühlkultur wird.

Redaktion

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