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IBM will Mainframe-Entwicklung mit EZSource-Zukauf modernisieren


IBM wird EZSource übernehmen. Das israelische Unternehmen hat sich auf Werkzeuge für die Entwicklung und Modernisierung von Anwendungen für den Mainframe spezialisiert. Finanzielle Details der Übernahme wurden nicht bekannt. IBM plant die Übernahme vorbehaltlich der üblichen regulatorischen Prüfungen im zweiten Quartal dieses Jahres abzuschließen.

Mainframe-Anwendungen werden überwiegend von den Anwenderunternehmen selbst entwickelt. Diese Applikationen können aber mehrere Hundertausend Code-Zeilen umfassen. So kann es mehrere Wochen in Ansruch nehmen, wenn eine Anwendung aktualisiert werden muss. EZSource bietet daher unter anderem ein visuelles Dashboard, über das Entwickler feststellen können, welche Anwendungen an welchen Stellen geändert wurden. Die Tools helfen bei der Suche und Analyse von Komponenten und Abhängigkeiten und unterstützen Sprachen wie COBOL, Assembler, PL/1, Natural, CICS, Mainframe Batch, Datenquellen wie DB2, VSAM und auch Systeme wie Java oder SAP.

Neben der Integration von CMDBs (Configuration Management Database) vereinfachen die EZSource-Tools auch die Bereitstellung von APIs. Weil immer mehr Unternehmen – IBM spricht von rund 80 Prozent – eine hybride Cloud-Strategie in den nächsten Monaten umsetzen wollen, sind Wege gefragt, wie kritische Unternehmensanwendungen mit mobilen Diensten oder Web-Anwendungen verbunden werden können.

Das EZSource Dashboard visualisiert Informationen über das Anwendungsportfolio. (Bild: EZSource)

Über den Zukauf von EZSource will IBM damit Organisationen unterstützen, unternehmenskritische Anwendungen, die auf dem Mainframe laufen, mit externen Anwendungen zu verbinden. IBM könne damit die eigene Expertise für Enterprise DevOps mit den Werkzeugen des 2003 gegründeten Unternehmens vervollständigen. IBM will die eigenen API-Management-Lösungen wie z/OS Connect oder IBM API Connect mit den Technologien aus EZSource erweitern.

EZSource Enterprise Server liefert eine Analyse von Anwendungs-Code und visualisiert damit Application Control Flow, Abhängigieiten. Der DevOps-Support unterstützt Entwickler bei der Suche nach Fehlern. (Bild: EZSource)

Auch das IBM-DevOps-Portfolio, zu dem unter anderem IBM Application Delivery Foundation for z Systems und IBM Rational Team Concert gehören, sollen mit den Application-Discovery-Technologien von EZSource verbunden werden. Damit sollen vor allem bestehende Assets besser analysierbar werden.

So meldet EZSource, wie viele Code-Sektionen auf eine bestimmte Einheit, etwa eine Datenbank, zugreifen. Damit lässt sich einfacher feststellen, ob und an welcher Stelle ein Update nötig ist. “Ohne die fortschrittlichen Analytics in der EZSource-Lösung, müssten Entwickler manuell mehrere Tausend oder gar Millionen Code-Zeilen auswerten”, heißt es in einer Mitteilung von IBM.

Zu dem 40 EZSource-Anwendern zählen große Unternehmen aus dem Finanzsektor, Hersteller wie auch gobal agierende Transportunternehmen wie zum Beispiel ING Life oder 7-Eleven.

EZSource ist das 14. israelische Unternehmen, das IBM seit 1998 übernommen hat. Die letzte große Übernahme in Israel war der Trusteer-Zukauf. IBM hat für den Endpoint-Security-Spezialisten mehr als 600 Millionen Dollar ausgegeben.

DevOps auf dem Mainframe? Lesen sie dazu auch das silicon.de-Interview mit Chris O’Malley von Compuware.

Redaktion

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