Microsoft verschiebt Azure Active Directory Update

Logo Windows Azure (Bild: Microsoft)

Eigentlich sollte die Cloud den Nutzer ja von lästigen Updates weitgehend entlasten. Doch das ist nicht immer so, wie ein aktueller Fall bei Microsoft Azure zeigt.

Microsoft verschiebt eine Reihe von Zertifikat-Updates in Azure Active Directory. Im Mai hatte Microsoft einen Rollover der Zertifikate für das Identity Management in Azure angekündigt. Daraufhin meldeten sich zahlreiche Nutzer, die den Hersteller um mehr Zeit für das Update baten. Jetzt hat Microsoft reagiert und verspricht, die entsprechenden Updates erst am 15. August dieses Jahres auszurollen.

“Basierend auf Nachfrage der Community nach mehr Zeit, um sich für diesen Event vorzubereiten und unserem starken Wunsch, Downtime bei den Kunden zu vermeiden, haben wir den Rollover verschoben”, kommentiert Gardo Saca, Senior Program Manager, Azure Active Directory, in einem Blog.

Azure Active Directory ist Microsofts Cloud-Version des verbreiteten Identity-Management-Werkzeugs Active Directory. Neben zahlreichen Cloud-Services können Anwender darüber Nutzer- und Gruppenmanagement in On-Premise-Anwendungen realisieren. Die Lösung gibt es als kostenlose Version, in einer Basis-Ausstattung und im Premium-Modell. Für die kostenlose Variante ist jedoch ein Azure-Abonnement Voraussetzung.

Saca erklärt auch, dass er in den meisten Fällen durch den Rollover keine Auswirkungen erwarte. Dazu zählen Anwendungen, die den Best Practices entsprechen, Client-Anwendungen, Anwendungen, die aus der Azure Active Directory App Gallery stammen, auch wenn diese von den Anwendern angepasst wurden, Programme, die über Application Proxy veröffentlicht wurden und Anwendungen in den Azure Active Directory B2C-Tenants.

Azure Active Directory unterstützt eine ganze Reihe von Cloud-Anwendungen mit einem Single Sign-on. (Bild: Microsoft)
Azure Active Directory unterstützt eine ganze Reihe von Cloud-Anwendungen mit einem Single Sign-on. (Bild: Microsoft)

Saca erklärt, dass es in einigen Fällen dennoch dazu kommen könne, dass durch den Rollover Anwendungen beeinträchtigt werden. Das sei dann möglicherweise der Fall, wenn diese von einem Zertifikat abhängen und so konfiguriert sind, dass sie das Zertifikat über die Metadaten automatisch aktualisieren.

Dann sollten sich Anwender sich über das Azure Klassik-Portal anmelden und unter dem Tab für Active Directory das eigene Directory auswählen und dann die eigenen Zertifikaten manuell signieren. Weitere Details dazu beschreibt Saca in einem eigenen Blog.

Microsoft hat daneben auch die Stilllegung von älteren Versionen des Azure Storage Services auf unbestimmte Zeit verschoben. Diese Abkündigung betrifft Version 2009-07-17 und früher. Auch in diesem Fall reagiere Microsoft auf das Drängen der Nutzer.

Im Dezember 2015 hatte Microsoft angekündigt, diesen Service zum 1. August abzustellen. Jetzt will der Hersteller “den Nutzern mehr Zeit für das Upgrade einräumen”. Microsoft empfiehlt aufgrund verschiedener Vorteile, neuere Releases einzusetzen. Welche Änderungen die aktuelle Version von Azure Storage Services mitbringt, kann hier nachgelesen werden.

Die Stilllegung von Azure-Services aber wolle Microsoft nun jeweils mindestens 12 Monate im Voraus ankündigen, wie Program Manager, Azure Storage, in einem Blog ankündigt

In beiden Fällen zeigt sich, dass auch das Innovationsversprechen der Cloud nicht immer aufgeht. Auch in der Cloud entstehen Abhängigkeiten von bestimmten Versionen oder Funktionen, die sich nicht ohne Weiteres umgehen lassen.