Hewlett Packard Enterprise hat eine Übernahmevereinbarung mit SGI unterzeichnet. Der Kaufpreis liegt 7,75 Dollar je Aktie in bar. Das entspricht einem Aufschlag von 30 Prozent auf den gestrigen Schlusskurs. Die Transaktion hat einen Gesamtwert von rund 275 Millionen Dollar. Mit dem Kauf will sich HPE in den Bereichen Big Data Analytics und High-Performance-Computing verstärken. Die Zustimmung der Regulierungsbehörden vorausgestezt, soll doie Transaktion bis Ende Januar 2017 abgeschlossen werden.
SGI, das sich nach wechselvoller und in den vergangene Jahren auch leidvoller Firmengeschichte auf High-Performance Computing und die Analyse großer Datenmengen für Kunden in Wissenschaft, Technik sowie in Behörden spezialisiert hat, beschäftigt derzeit noch rund 1100 Mitarbeiter weltweit. Im bis Ende Juni zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete es einen Umsatz von 533 Millionen Dollar. Das lag 2 Prozent über dem Wert des Vorjahres, womit sich das Unternehmen immerhin stabilisiert hatte.
Antonio Neri, Executive Vice President und General Manager von HPEs Enterprise Group, sieht “SGIs innovative Technologien und Dienste” als “Ergänzung zu HPEs Data-Center-Lösungen”. Ein Auge hat HPE insbesondere auf SGIs In-Memory-Data-Analytics-Technologie geworfen. Zudem wollen beiden Firmen zusammen verstärkt Kunden aus dem öffentlichen Sektor bedienen, die größere Supercomputer-Installationen benötigen.
Das erstaunt etwas, hatte doch SGI zuletzt auch bei gewerblichen Kunden, die Supercomputer einsetzen, ganz ordentliche Erfolge. So stammt etwa der vom französischen Ölkonzern Total betriebene Pangea, der derzeit der leistungsfähigste Supercomputer ist, der weder in einer Forschungseinrichting steht noch vom Militätr genutzt wird, von SGI. Er rangiert in der aktuellsten, von Juni stammenden Liste der 500 leistungsfähigsten Supercomputer der Welt, immerhin auf Platz 11.
Mit der Übernahme durch HPE endet dann die turbulente Firmengeschichte von SGI. Das 1981 gegründete Unternehmen wurde zunächst durch 3D-Grafik-Workstations bekannt. Bis Mitte der neunziger Jahre hatten dann jedoch Systeme der OEM-Partner von Intel und Microsoft den 3D-Markt fest im Griff. 2009 musste SGI Insolvenz anmelden und nahm eine Restrukturierung in Angriff. Die führte schließlich zum Verkauf an Rackable Systems, das sich anschließend in SGI umbenannte.
2012 und 2013 erwirtschaftete SGI jeweils mehr als 750 Millionen Dollar Umsatz. Die Geschäftsjahre 2014 und 2015 schloss es nach deutlichen Umsatzrückgängen auf unter 550 Millionen Dollar jedoch mit Verlusten ab, die sich im gerade abgelaufenen Fiskaljahr 2016 um 72 Prozent auf 11 Millionen Dollar reduzierten. Das Ergebnis wurde vor allem durch Vergütungen in Form von Aktienoptionen und Abfindungen in Höhe von insgesamt rund 14,6 Millionen Dollar belastet. Ohne diese einmaligen Posten belief sich der Überschuss auf 3,8 Millionen Dollar.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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