Ransomware Virlock verbreitet sich nun auch über Cloud-Speicher

Eine neue Variante der Ransomware Virlock kann sich auch über Cloud-Storage und Collaborations-Anwendungen in der Cloud ausbreiten. Darauf haben Sicherheitsforscher von Netskope hingewiesen. Ihnen zufolge könnten so vor allem in Unternehmen infizierte Nutzer die Erpresserssoftware ungewollt im gesamten Netzwerk verbreiten.

Als Beispiel nennt Netskope zwei Anwender, die Zugriff auf einen gemeinsamen Ordner eines Cloud-Speichers haben, dessen Inhalt automatisch mit ihren Rechnern synchronisiert wird. Fängt sich einer der beiden Virlock ein, werden seine lokalen Dateien infiziert und anschließend mit der Cloud synchronisiert. Klickt ein andere Anwender schließlich eine Datei in dem Ordner an, wird Virlock unter Umständen auch auf seinem System ausgeführt.

Virlock gibt vor, die geforderte Summe im Namen von US-Behörden einzutreiben (Bild: Netskope)

Virlock ist seit rund zwei Jahren bekannt. Die Malware nimmt in der Kategorie Ransomware eine Sonderstellung ein, weil sie Dateien nicht nur verschlüsselt, sondern auch mit Schadcode infiziert. Sofern Anwender, eine von Virlock verschlüsselte Datei öffnen, wird ihr System mit der Malware infiziert, die dann dessen Dateien verschlüsselt und ebenfalls wieder mit Schadcode spickt.

Bisher verbreitete sich Virlock über USB-Sticks oder eine externe Netzwerkfreigabe. Die Malware erstellt drei ausführbare Dateien, von denen zwei die Aufgabe haben, andere Dateien zu infizierten. Außerdem greift Virlock auf die Registry zu, um sich vor der manuelle Entfernung durch den Anwender zu schützen.

Verschlüsselte und infizierte Dateien versieht Virlock mit der Dateiendung “exe”. In der von Vorlock angeziegten Lösegeldforderung wird den Nutzer im Namen von FBI und US-Justizministerium der Einsatz unlizenzierter Software vorgeworfen. Dafür wird dann eine “Strafzahlung” in Höhe von 250 Dollar in Bitcoins verlangt. Die Netskope-Forscher raten Unternehmen, wichtige Cloud-Daten regelmäßig lokal zu sichern und auf Malware zu prüfen.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie die Geschichte der Viren? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

Bahn lässt Robo-Hund auf Graffitis los

In München läuft ein vierbeiniger Roboter durch die Abstellanlagen der S-Bahn und meldet Auffälligkeiten an…

21 Stunden ago

Positiver ROI ist das beste Argument für KI-Projekte

2023 war das Jahr des Experimentierens mit KI. 2024 zieht KI in den Arbeitsalltag ein,…

22 Stunden ago

Industrie 4.0-Adaption: China fast immer in der Pole Position

Laut Umfrage nutzen 94% der chinesischen Fertigungsunternehmen KI-basierte Lösungen. In der DACH-Region liegt der Vergleichswert…

2 Tagen ago

Cybersicherheit: Deutsche Autobauer fahren hinterher

Laut Kaspersky-Umfrage hat kaum jeder zehnte den neuen UN-Standard WP.29 implementiert. Weiterer 28% haben noch…

2 Tagen ago

BSI warnt vor kritischen Schwachstellen in Microsoft Exchange Server

Rund 17.000 Exchange-Server-Installation in Deutschland gelten als stark gefährdet. Sie werden entweder nicht mehr von…

2 Tagen ago

Porsche eBike Performance setzt auf KI-gestützte Software

Die Porsche-Tochter hat mit Automatisierungsfunktionen und Bots in Freshservice den IT-Service automatisiert und skaliert.

3 Tagen ago