OpenPOWER-System von Thomas-Krenn

Neben IBM ist der bayerische Server-Spezialist Thomas-Krenn.AG der einzige europäische Anbieter mit einem OpenPOWER-basierten System.

Thomas-Krenn.AG bietet ab sofort ein Server-System auf Basis von IBMs POWER8-CPU an. Damit ist Thomas-Krenn neben IBM das einzige Unternehmen, das OpenPOWER-Server direkt in Europa anbietet.

Auf dem RP2112 installiert der das Mitglied der OpenPOWER-Foundation entweder Ubuntu Linux oder SUSE Linux Enterprise Server 12 Service Pack 1 vor – jeweils in der Little-Endian-Variante. Für SLES können Anwender auch Service und Support hinzubuchen.

Der RP2112, ein OpenPOWER Single-CPU-Server mit zwei Höheneinheiten von Thomas-Krenn. (Bild: Thomas-Krenn)
Der RP2112, ein OpenPOWER Single-CPU-Server mit zwei Höheneinheiten von Thomas-Krenn. (Bild: Thomas-Krenn)

Der neue Server basiert auf der POWER-Architektur und verwendet ein Mainbord des Herstellers TYAN. Die achtkernige CPU mit 3,325 GHz bietet 64 Hardware Threads und kann bis zu 512 GB Hauptspeicher adressieren. Der Server unterstützt bis zu 12 Hot-Swap-HDDs oder SSDs und bietet damit bis zu 96 TB Storage-Kapazitäten.

Daneben bietet der bayerische Hersteller mit 512 KB Level-2 und 8 MB eDRAM Level-3 Cache je Core, sowie 64 MB Level-4 Cache in den vier Centaur Memory Buffer Chips große Caches. Über die lassen sich vor allem speicherintensive Anwendungen leistungsfähig betreiben.

Als Einsatzszenarien nennt der Hersteller High Performance Computing, Big Data und anspruchsvolle Datenbankanwendungen. Zudem eigne sich das System als Virtualisierungshost. Mit POWER8 RAS (Reliability, Availability, Serviceability) liefert der Server auch Funktionen für die Ausfallsicherheit, wie zum Beispiel die Parity & ECC Protection. Adress- und die Daten-Pfade des Prozessors sind durch Paritäts-Mechanismen oder durch Fehlerkorrekturverfahren (Error Correcting Codes, ECC) geschützt.

Das Feature Processor Instruction Retry stellt sicher, dass bei einem Software-Fehler innerhalb eines Prozessorkerns der Prozessor die fehlgeschlagene Operation wiederholt. Ein proaktives Speicher-Scrubbing soll zudem Einzelbit-Fehlern vorbeugen.

Der neue IBM OpenPOWER-Server S822LC richtet sich speziell an die Bedürfnisse des High-Performance-Computing. (Bild: IBM)
Der neue IBM OpenPOWER-Server S822LC richtet sich speziell an die Bedürfnisse des High-Performance-Computing. (Bild: IBM)

Als OpenPOWER-System nutzt die Thomas-Krenn.AG die quelloffene Open-Source-Firmware von IBM. Damit kann die Firmware des Servers allgemein eingesehen und geprüft werden. Dank der quelloffenen Firmware führt der IBM POWER8 Prozessor ausschließlich Open Source Code aus. Die Firmware steht auf GitHub kostenlos zur Verfügung.

Der Server-Spezialist bietet den RP2112 in Konfigurationen mit 4TB-Festplatten, 128 GB RAM, 10GB-Netzwerkkarten sowie redundanten 1200W-Netzteilen für 8499 Euro an. Erweiterungen für RAM und Storage sind ebenfalls über Thomas-Krenn verfügbar.

“Die Transparenz des Entwicklungsprozesses von Hardware und Firmware in der OpenPOWER Foundation sorgt für Vertrauen der Anwender in die Plattform. Die Leistungsfähigkeit und der Reifegrad der POWER-Architektur garantiert gerade bei anspruchsvollen Workloads hohe Performance, Stabilität und Ausfallsicherheit”, kommentiert Dr. David Hoeflmayr, CEO der Thomas-Krenn.AG. 

IBM selbst hat Anfang September neue OpenPOWER-Systeme vorgestellt. IBM konzentriert sich vor allem darauf, die Systeme über Acceleratoren für bestimmte Workloads zu optimieren. Der IBM Power S822LC für High Performance Computing etwa kombiniert den IBM POWER8 mit NVIDIA NVLink. Der IBM POWER8-Prozessor wird hier über NVLink mit NVIDIA Tesla P100 Pascal-GPUs verbunden. NVIDIA NVLink sitzt direkt auf Silizium-Ebene und ist als bidirektionaler Interconnect in Systemdesign integriert. Das soll laut IBM einen um den Faktor fünf schnelleren Datenfluss als Intels Xeon-Systeme ermöglichen.