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Österreichisches Außenministerium Opfer einer Rache-DDoS-Attacke

Die Website des österreichischen Außenministeriums war am Freitagabend Opfer einer Hackerattacke. Sie dauerte Berichten zufolge von 18 Uhr 30 Uhr bis circa 23 Uhr an. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) bestätigte den Angriff am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur APA. Am Freitag hatte ein Sprecher des Ministeriums noch dementiert, dass die Website durch Hacker attackiert wurde, und stattdessen technische Probleme als Ursache für dei Nichterreichbarkeit genannt.

Kurz zufolge ist die Website als Reaktion auf den DDoS-Angriff rasch offline genommen worden. Weitere Computersystem des Ministeriums seien von dem Angriff nicht betroffen gewesen. Daher sind Kurz zufolge auch keine Daten entwendet worden.

Wieder erreichbar: Die Website des österreichischen Außenministeriums (Screenshot: silicon.de)

Da die Attacke ihren Ursprung im Ausland hatte, “dem Vernehmen nach” in der Türkei, hätten Verfassungsschutz und Verteidigungsministerium sich um Abwehrmaßnahmen gekümmert. Inzwischen ist die Website wieder normal erreichbar. “Wir lassen uns nicht durch solche Angriffe einschüchtern. Österreich bleibt bei seiner Haltung zur Türkei”, zitiert oe24 Außenminister Kurz.

Auf Facebook hat sich eine türkische Gruppe bereits am Freitag früh zu dem Angriff bekannt, also deutlich bevor die Nachricht offiziell bekannt war. Es ist daher also unwahrscheinlich, dass es sich um Trittbrettfahrer handelt. Dort wird der DDos-Angriff klar als Reaktion auf eine einstimmig angenommenen Beschluss des österreichischen Parlamentes bezeichnet, mit dem der Verkauf von Waffen sowie sowohl zivil als auch militärisch nutzbaren Gütern an die Türkei untersagt werden soll.

Das bereits am Freitag früh bei Facebook veröffentlichte “Bekennerschreiben” mit der Ankündigung, als Reaktion auf das Waffenembargo der Website des österreichsichen Außenministeriums ein “Embargo” aufzuerlegen (Screenshot: silicon.de)

Der türkische Verteidigungsminister Fikri Isik hatte gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu diese Resolution scharf verurteilt. Er hatte zudem erklärt, solche Maßnahmen würden lediglich die Motivation der Türkei erhöhen, selbst eine funktionierende und moderne Militärindustrie aufzubauen. Gleichzeitig mit der Entscheidung des österreichischen Parlaments hatte das EU-Parlament eine nicht bindende Empfehlung an die EU-Kommission ausgesprochen, die Beitrittsverhandlungen mit Ankara einzufrieren. Dieser Entschluss wiederum war umgehend vom österreichischen Parlament begrüßt worden.

Die EU-Kommission hat inzwischen auch massive DDoS-Angriffe am Donnerstag vergangener Woche bestätigt. Diese Attacke begann gegen 15 Uhr udn dauerte ebenfalls bis in die Abendstunden an. Daten wurden nach Angaben der Verantwortlichen auch hier keine entwendet. Die Frage nach den Hintermännern des Angriffs ist aber in dem Fall noch ungeklärt. Allerdings wird vermnutet, dass der an dem Tag in Brüssel stattgefundene EU-Ukraine-Gipfel Anlass für die Attacke gewesen sein könnte.

Redaktion

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