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Amazon-Truck bringt Daten in die Cloud

Amazon baut den Service für die Datenabholung weiter aus. Mit Snowmobile sendet Amazon einen Lastwagen zum Kunden, um Daten aus einem Rechenzentrum zu übernehmen und in die Cloud zu übermitteln. Mit AWS Snowball hat Amazon den ersten Schritt in diese Richtung gewagt. Snowball allerdings zielte eher auf kleinere Datenmengen ab. Snowmobile hingegen kann ein ganzes Rechenzentrum transferieren.

Die ersten Schritte: AWS startet mit Snowball einen Datenabholungsdienst mit einer Festplatte. (Bild: AWS)

“Selbst mit High-End-Verbindungen kann es Jahre oder Jahrzehnte dauern, Petabytes oder Exabytes von Filmarchiven, finanziellen Aufzeichnungen, Satellitenbildern oder wissenschaftlichen Daten über das Internet zu transportieren”, heißt es dazu im AWS Blog. “Auf der geschäftlichen Seite ist es teuer und kaum zu rechtfertigen, mehr Networking oder bessere Konnektivität bei Rechenzentren auszubauen, deren Außerbetriebnahme nach einer Migration geplant ist.”

Für Kunden, die eine so umfangreiche Datenmigration in die Cloud planen, bietet Amazons Cloudsparte AWS Snowmobile als sicheren Daten-Truck an, der bis zu 100 Petabytes Daten speichern kann. Es soll sogar möglich sein, innerhalb von Wochen Exabytes von Daten zu AWS zu transportieren – auch scheint AWS mehrere Snowmobiles zum Einsatz zu bringen.

Ein Snowmobile dockt an das Netzwerk des Kunden an und erscheint dort als NFS-Datenträger. Vorhandene Tools für Backups und Archivierung können genutzt werden, um den Datenlaster mit Daten zu befüllen, die für Amazon Simple Storage Service (S3) oder Amazon Glacier gedacht sind.

Das Snowmobile von AWS hier als Symbolbild in Lego, holt aus Kundenrechenzentren große Datenmengen und verschickt diese in die Amazon-Cloud. (Bild: AWS)

AWS Snowmobile ist im Prinzip ein robuster, wasserdichter, klimatisierter und gegen Einbruchsversuche geschützter Frachtcontainer. Dieser ist fast 14 Meter lang, 2,90 Meter hoch und 2,44 Meter breit. Abgestellt werden kann er in einem überdachten oder nicht überdachten Bereich nahe dem vorhandenen Rechenzentrum. Jedes Snowmobile benötigt 350 Kilowatt Wechselstrom – wenn vor Ort nicht verfügbar, kann dafür ein Generator gestellt werden.

Amazon verspricht vielschichtige Vorkehrungen für einen umfassenden Schutz, darunter auch Videoüberwachung. Vor dem Schreiben werden die Daten mit den kundeneigenen Schlüsseln des AWS Key Management Service (KMS) verschlüsselt. Jeder Container wird laufend per GPS verfolgt. Beim Transport bekommt Snowmobile Begleitschutz – und auf Wunsch steht Sicherheitspersonal auch vor Ort bereit.

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Weniger sensationell fällt das diesjährige Update der Snowball-Appliance aus. Als Snowball Edge bietet sie jetzt eine von 80 auf 100 Terabyte gesteigerte Speicherkapazität. Der Service Snowball ist für Unternehmen gedacht, die regelmäßig zehn oder mehr Terabyte produzieren, sodass ein Transfer via Web nicht praktikabel ist. Die Edge-Version verfügt jetzt außerdem über zusätzliche Computing-Features für eine Analyse der auf dem Gerät gespeicherten Daten.

Snowmobile ist in allen AWS-Regionen verfügbar. Zum Preis gibt es noch keine Angaben. Amazon will aber sicherstellen, dass Snowmobile sowohl schneller als auch weniger kostspielig ist als netzwerkbasierte Datenübertragung.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

Redaktion

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