Xerox-Aufspaltung in Xerox und Conduent vollzogen

Knapp ein Jahr nach der Ankündigung hat Xerox die Aufspaltung in die Firmen Xerox und Conduent abgeschlossen. Die Aktien der beiden Firmen sind nun jeweils an der New Yorker Börse notiert. Während das “neue” Xerox sich künftig um die Entwicklung und Vermarktung digitaler Drucktechnologien kümmern wird, tritt die bislang mit Business Process Outsourcing befasste Sparte nun als Conduent Incorporated am Markt auf.

Die Aufteilung in zwei börsennotierte Unternehmen ist Teil eines umfangreichen Restrukturierungsprogramms, das Xerox Ende Januar 2016 angekündigt hatte. Mit der Aufspaltung reagierte das Xerox-Management auf den Druck der Anteilseigner, vor allem auf den des Großinvestors Carl Icahn. Über seinen Hedgefonds hatte er sich im November 2015 einen Anteil von 8,1 Prozent an dem Gesamtunternehmen gesichert. Er wurde damit nach der Vanguard Group der zweitgrößten Anteilseigner bei Xerox.

Traditionell durfte am ersten Handelstag das Xerox-Management die Eröffnungsglocke der New Yorker Börse läuten (Bild: Xerox)

Der Trennungsvereinbarung zufolge erhielten Xerox-Aktionäre am 31. Dezember 2016 für jeweils fünf Xerox-Stammaktien eine Conduent-Stammaktie. Conduent stellte Xerox im Rahmen des Spin-offs Barmittel in Höhe von 1,8 Milliarden Dollar zur Verfügung. Die will Xerox aufwenden, um seine Schulden in Höhe von rund zwei Milliarden Dollar zu tilgen.

Auch die Aktie des BPO-Spezialisten Conduent ist nun an der NYSE notiert (Bild: Conduent).

Für die BPO-Sparte, die seit 3. Januar als Conduent am Markt auftritt, wurde bereits im Zuge der Ankündigung der Aufspaltung ein auf drei Jahre angelegtes Restrukturierungsprogramm vorgelegt. Es soll insgesamt Einsparungen von 2,4 Milliarden Dollar bringen. Der Bereich erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 mit 96.000 Mitarbeitern Erträge von etwa sieben Milliarden Dollar. Er soll sich als Spezialist für Business Process Services etablieren und will Kunden vor allem mit Know-how bei Transaktionsprozessen, Analysen und Automatisierungslösungen überzeugen.

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Der Schwerpunkt von Conduent liegt auf Großkonzernen und dem Markt in den USA. Dort ist das Unternehmen gesetzter Partner vieler Krankenversicherungen sowie wichtiger Mobilfunkanbieter. Eigenen Angaben zufolge ist man gemessen am Umsatz zu Beginn der Geschäftstätigkeit der zweitgrößte Anbieter von Business Process Outsourcing überhaupt. Das Wettbewerbsumfeld variiert je nachdem, wie BPO definiert wird. Auf alle Fälle gehören dazu indische Firemen wie Genpact, Infosys, Tata, HCL Technologies und Wipro. Je nach Definition werden aber auch Anbieter wie Accenture, CBRE, Colliers und ISS dazugerechnet.

Die Ausgangsvoraussetzungen für die Firma Conduent.inc. (Grafik: Xerox).

Xerox konzentriert sich auf den Ausbau seiner Position in den Bereichen Drucker, Kopierer und Dokumentenmanagement sowie flankierenden Services, darunter auch diverse dokumentenbezogene Dienste. Das größte Potenzial sieht Xerox selbst offenbar bei Dokumenten-Outsourcing https://www.xerox.com/en-us/services/document-management-solutions und Angeboten für kleine und mittelgroße Firmen. Insbesondere in Deutschland ist hier die Konkurrenz aber groß, der Markt stark fragmentiert und von einer Vielzahl einheimischer Anbieter besetzt.

Die Ausgangsvoraussetzungen für Xerox nach der Abspaltung von Conduent (Grafik: Xerox).

Der in dem “neuen” Xerox zusammengefasste Bereich erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 mit rund 39.000 Mitarbeitern einen Umsatz von schätzungsweise 11 Milliarden Dollar. Sein Portfolio besteht aus Hardware, Software sowie ergänzenden Dienstleistungen. Der Schwerpunkt liegt auf Dokumenten- und Content-Technologie sowie den entsprechenden Anwendungen, Managed Print Services und Workflow-Lösungen.

Redaktion

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