PC-Markt: Aktuelle Zahlen lassen Hersteller hoffen

Statistik (Bild: Shutterstock/Denphumi)

2016 wurden laut Gartner weltweit 269,7 Millionen PCs verkauft. Das sind 6,2 Prozent weniger als im Vorjahr. IDC legt ähnliche Zahlen vor: Ihnen zufolge fällt der Rückgang mit 5,7 Prozent etwas geringer aus. Hoffnung machten die Zahlen für das vierte Quartal 2016. In ihm liegt gemessen an den Stückzahlen weltweit Lenovo vor HP und Dell.

Den Zahlen des Marktforschungsunternehmens Gartner zufolge wurden 2016 weltweit 269,7 Millionen PCs verkaufte. Das sind 6,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen auch die Marktforscher von IDC. Sie konstatieren für den PC-Markt einen Rückgang von 5,7 Prozent im vergangenen Jahr. Damit ist beiden Analystenhäusern zufolge der PC-Markt im fünften Jahr in Folge rückläufig.

Allerdings schwächte sich der Rückgang im vierten Quartal 2016 ab. Laut Gartner lieferten die Hersteller In den letzten drei Monaten des Jahres weltweit 72,6 Millionen Stück aus. Das waren lediglich 3,7 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. IDC weist im vierten Quartal sogar nur ein Minus von 1,5 Prozent aus und sieht das als Zeichen für die einsetzende Stabilisierung des Marktsegments. Selbst im Consumer-Segment sei mit einem Plus zu rechnen, da der Druck durch den schwächer werdenden Smartphone- und Tablet-Markt abnehme.

Gartner zufolge hat ein grundlegend verändertes Kaufverhalten bei Verbrauchern das Weihnachtsgeschäft negativ beeinflusst. Vor allem im Desktopsegment fehlten technische Verbesserungen, die Anreize für Neuanschaffungen schaffen könnten. IDC erwartet dagegen 2017 im Consumer-Segment ein Plus, da Smartphone- und Tablet-Markt, die zuletzt dafür gesorgt hatten, dass Verbraucher die Anschaffung eines Desktop-PCs oder Notebooks hinausschieben, allmählich schwächer werden.

PC-Markt 2016 (Grafik: Gartner)
Gartner-Zahlen für den weltweiten PC-Markt im vierten Quartal 2016 (Grafik: Gartner)

Mikako Kitagawa, Principal Analyst bei Gartner, stellte bei der Auswertung der Zahlen lediglich bei 2-in-1-Geräte und dünnen, leichten Notebooks ein Wachstum fest. Diese Segmente seien auf Nutzer ausgerichtet, bei denen PCs weiterhin eine hohe Priorität haben. Allerdings sei deren Anzahl nicht groß genug, damit es für ein Wachstum des gesamten Marktes reicht.

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Verbraucher, die traditionelle PCs nur selten nutzen, gäben nach wie vor dem Smartphone den Vorzug. Sie zögerten Neuanschaffungen deswegen immer weiter hinaus. “Der deutliche Rückgang im Markt der gelegentlichen PC-Nutzer war größer als das schnelle Wachstum im Markt für PC-Enthusiasten”, so Kitagawa.

IDC-Zahlen für den weltweiten PC-Markt im vierten Quartal 2016 (Grafik: IDC)
IDC-Zahlen für den weltweiten PC-Markt im vierten Quartal 2016 (Grafik: IDC)

Sowohl Gartner als auch IDC sehen Lenovo im vierten Quartal 2016 gemessen an den verkauften Stückzahlen vor HP und Dell. Den Gartner-Zahlen zufolge konnte Lenovo im letzten Quartal 2016 seine Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,6 Prozent steigern und kommt nun weltweit auf einen Marktanteil von 21,7 Prozent. HP, das allerdings aufgrund der Aufspaltung in HPE und HP Inc. im vierten Quartal 2015 besonders schlecht abgeschnitten hatte, erholte sich und legte bei den Stückzahlen um rund 4,3 Prozent zu. Es liegt damit nun mit einem Marktanteil von 20,4 Prozent nur noch knapp hinter Lenovo. Deutlich weiter zurück (14,8 Prozent Marktanteil) rangiert Dell auf Rang drei. Aber auch das texanische Unternehmen konnte mit einem Plus von 5,4 Prozent bei den Stückzahlen Boden gut machen.

IDC-Zahlen für den weltweiten PC-Markt im Jahr  2016 (Grafik: IDC)
IDC-Zahlen für den weltweiten PC-Markt im Jahr 2016 (Grafik: IDC)

Auf den Plätzen vier und fünf dicht beieinander folgen Asus und Apple mit einem Marktanteil von jeweils rund 7,5 Prozent. Aber während Gartner Asus leichte Vorteile bei den Absatzzahlen bescheinigt, sieht IDC Apple knapp vorne. Der Gartner-Zählung zufolge hat Apple im vierten Quartal mehr Macs (5,44 Millionen) verkauft hat als zwischen Oktober und Dezember 2015. Das entspricht einem Plus von 2,4 Prozent.

Laut IDC konnte Apple dagegen im vierten Quartal trotz der Markteinführung der neuen MacBook-Pro-Modelle die Verkaufszahlen des Vorjahresquartals nicht übertreffen. Dennoch liegt es hier im vierten Quartal auf dem vierten Platz – aber nur, weil Asus mit einem Rückgang von über 11 Prozent bei den Absatzzahlen hinter Apple (minus 0,9 Prozent) zurückgefallen ist. Auf das gesamte Jahr gesehn hat Apple laut IDC jedoch einen Rückgang von deutlich über neuen Prozent bei den Stückzahlen zu verzeichnen. Damit liegt es für 2016 insgesamt hinter Asus auf dem fünften Platz, dessen Absatzzahlen über´s Jahr hinweg gesehen nahezu den Wert des Vorjahres ereichten.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]