Nach Hack einer Forensik-Firma: Cracking-Tools für iOS veröffentlicht

Hacker (Bild: Shutterstock)

Die nun durch einen Unbekannten veröffentlichten Cracking-Tools für iOS sollen von Cellebrite stammen, das im Januar erfolgreich angegriffen wurde. Dessen Entschlüsselungs-Tool Universal Forensic Extraction Device (UFED) ist bei Behörden in zahlreichen Ländern im Einsatz. Es dient dazu, geschützte Smartphones zu entsperren und auf dort abgelegte Daten zuzugreifen.

Ein Hacker hat Cracking-Tools für iOS veröffentlicht, die er angeblich bei dem erfolgreichen Angriff auf das Unternehmen Cellebrit erbeutet hat. Das von Cellebrite entwickelte und vertriebene Entschlüsselungs-Tool Universal Forensic Extraction Device (UFED) ist nach Angaben der Entwickler bei Polizeibehörden in über 100 Ländern im Einsatz.

Cellebrite (Bild: Cellebrite)
Die Forensik-Firma Cellebrite bestreut, dass der Code aus ihrer Datenbank stammt (Grafik: Cellebrite)

Durch den Hack an die Öffentlichkeit gelangte Informationen legen nahe, dass zu den Kunden auch Staaten gehören, in denen die Menschenrecht nicht so genaugenommen werden. Mit der Veröffentlichung der Cracking-Tools für iOS will der Hacker nun einem Bericht von a href=”https://motherboard.vice.com/en_us/article/hacker-dumps-ios-cracking-tools-allegedly-stolen-from-cellebrite” target=”_blank”>Motherboard zufolge belegen, dass derartige Cracking-Tools irgendwann immer öffentlich zugänglich werden und nicht dem Einsatz durch rechtsstaatlich operierende Behörden vorbehalten bleiben.

Ob die jetzt veröffentlichte Software allerdings tatsächlich Teil von Cellebrites UFED ist, ist noch unklar. Cellebrite selbst bestreitet das. Zahlreiche Verzeichnisnamen im veröffentlichten Software-Cache beginnen allerdings mit “ufed”. Der Hacker weist außerdem darauf hin, dass der iOS-bezogene Code stark demjenigen ähnelt, den die Jailbreaking-Szene nutzt, um Apples Geräte zu entsperren.

Mehr zum Thema

Wie man gefährliche E-Mails identifiziert

Gefälschte E-Mails enthalten häufig Viren oder andere Angreifer. Oft sollen auch private und sensible Daten gestohlen werden. Anhand weniger Kriterien lassen sich gefährliche E-Mails jedoch schnell erkennen.

Auch der Forensik-Experte Jonathan Zdziarski hält den Code gegenüber Motherboard für authentisch. Er hat nahezu identische Tools einschließlich gepatchter Versionen von Apples Firmware entdeckt, mit denen sich Sicherheitsmechanismen älterer iPhones umgehen lassen. Er fand etwa Versatzstücke der Jailbreaking-Software des iPhone-Hackers Geohot sowie des Jailbreaking-Projekt QuickPwn, die jedoch für forensische Zwecke abgewandelt wurden. Zu den Änderungen gehört etwa der Brute-Force-Angriff auf PIN-Zahlen, der für eine Jailbreak-Software untypisch ist.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]