Hacker erklären Mac den Krieg

macbook-pro-15-2015 (Bild: CNET.com)

Der Mac scheint ins Fadenkreuz der Hacker gelangt zu sein: McAfee berichtet von Wachstumszahlen von über 700 Prozent bei Malware für Apples Betriebssystem.

Apples Desktop-Betriebssystem Mac OS X ist inzwischen offenbar zu einem lohnenden Ziel für Hacker geworden. Die Zahl der Schadsoftware hat sich im Jahr 2016 um 744 Prozent erhöht. Das berichtet McAfee Labs in seinem Sicherheitsbericht (PDF). So sei allein im vierten Quartal die Zahl der neuen Mac-Schadprogramme um 245 Prozent gewachsen.

McAfee (Bild: McAfee)
McAfee (Bild: McAfee)

Doch das Wachstum startete auf sehr niedrigem Niveau. So weist der inzwischen wieder selbständige Sicherheitsanbieter darauf hin, dass es trotzt dieses rasanten Wachstums im Vergleich zu Windows nur wenige Bedrohungen für Apple-Computer gibt. Insgesamt habe es im vierten Quartal 2016 rund 460.000 Schadsoftwarevarianten für Macs gegeben. Darüber hinaus falle der größte Teil der Mac-Malware in die Kategorie Adware, also Programme, die unerwünschte Werbung einblenden.

Dennoch ist wohl auch die Übernahme von Little Flocker durch den finnischen Anbieter F-Secure diese Woche vor dem Hintergrund dieser Zahlen zu sehen. Die Lösung von Little Flocker bietet für Unternehmen und Privatkunden laut F-Secure eine fortgeschrittene, verhaltensbasierte Malware-Erkennung und Blockierung speziell für Mac. Auch Ransomware für Macs könne die Lösung abwehren.

Die Gesamtzahl der neuen Malware-Varianten für alle Plattformen schrumpfte laut McAfee im vierten Quartal um 17 Prozent auf 23 Millionen. Die Zahl aller bekannten Schadprogramme kletterte 2016 trotzdem um 24 Prozent auf 638 Millionen.

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Auch im Bereich Ransomware entspannte sich dem Bericht zufolge die Lage. Nachlassende Aktivitäten von Locky und Cryptowall führten dazu, dass im vierten Quartal 71 Prozent weniger neue Ransomware-Varianten gefunden wurden als im dritten Quartal. Trotzdem ist Erpressersoftware weiterhin ein Wachstumsmarkt. Die Zahl aller Varianten stieg 2016 um 88 Prozent.

Mobile Geräte haben zudem eine immer größere Bedeutung für Hacker. Gab es im vierten Quartal 2015 noch weniger als 8 Millionen Varianten mobiler Malware, waren es ein Jahr später schon rund 15 Millionen. Allerdings gab es auch hier zwischen dem dritten und vierten Quartal einen Abwärtstrend. Die Zahl der neuen Varianten für diesen Beeich schrumpfte in diesem Zeitraum um 17 Prozent. Aktuell warnt Malwarebytes vor einer Adware, die auf die Nutzer von iOS zielt.

In Afrika war zwischen September und Dezember die Wahrscheinlichkeit am höchsten, sich mit einer mobilen Malware zu infizieren. Dort fand McAfee auf 12 Prozent aller Geräte seiner Kunden mindestens eine Schadsoftware. Den niedrigsten Anteil ermittelte das Unternehmen in Europa mit knapp über vier Prozent, gefolgt von Australien und Nordamerika.

Der Bericht nennt zudem Zahlen zu offiziell bestätigten und bekannt gewordenen Sicherheitsvorfällen in Firmen. 197 Ereignisse wurden demnach von den Opfern öffentlich gemacht. Weitere 974 Angriffe wurden bekannt, ohne dass sich die Betroffen dazu äußerten. Die meisten Vorfälle ereigneten sich in Nord- und Südamerika, gefolgt von Asien, Europa und Ozeanien. Die meisten Angriffe richteten sich gegen den öffentlichen Sektor und Einzelpersonen. Politische Organisationen bilden in dieser Kategorie das Schlusslicht.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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