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Lexmark verkauft Enterprise-Software-Sparte an Investor

Das Private-Equity-Unternehmen Thoma Bravo und Lexmark haben sich über den Verkauf der Enterprise-Software-Sparte von Lexmark geeinigt. Die besteht im Wesentlichen aus den von Lexmark im Zuge seiner angestrebten Neuausrichtung zugekauften Firmen Kofax, Readsoft und Perceptive Software. Die Investoren Apex Technology, PAG Asia Capital und Legend Capital Management unterstützen die beabsichtigte Transaktion. Sie hatten Lexmark 2016 für rund 3,6 Milliarden Dollar übernommen. Das entsprach damals einem Aufschlag von 30 Prozent auf den Aktienkurs gegenüber dem Tag, bevor das US-Unternehmen im Oktober 2015 angekündigt hatte, sich “nach strategischen Alternativen umzusehen”.

Mit dem Verkauf beendet Lexmark das ambitionierte Projekt, sich zum Software-Anbieter umzubauen und konzentriert sich wieder auf Verkauf, Wartung und Services für Druckgräte in Firmen. An Software verbleibt vor allem Technologie im Unternehmen, die für den Bereich Managed Print Services benötigt wird.

Die Sparte Lexmark Enterprise Software setzt sich im Wesentlichen aus Kofax, Readsoft und Perceptive Software zusammen. Sofern die Genehmigungen der zuständigen Behörden bis dahin vorliegen, soll die Transaktion im dritten Quartal 2017 abgeschlossen werden. Zu den finanziellen Details haben die Beteiligten keine Angaben gemacht.

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Kofax und ReadSoft werden nach Abschluss des Verkaufs unter der Marke Kofax als ein neues, unabhängiges Portfoliounternehmen des Investors Thoma Bravo am Markt auftreten. Die Leitung übernimmt Reynolds C. Bish, der bisher bereits der Sparte Lexmark Enterprise Software vorstand.

Kofax war im März 2015 für rund eine Milliarde Dollar zu Lexmark gekommen. Bereits 2013 hatte sich Lexmark mit der Übernahme des deutschen Anbieters Saperion für 72 Millionen Dollar in das ECM-Segment eingekauft. In dem Jahr begann der Hersteller eine ambitionierte Transformation unter dem Motto “Less Paper Office“. Das Projekt muss jetzt angesichts der Übernahme und des Verkaufs der Software-Sparte als gescheitert betrachtet werden.

Insbesondere aus Sicht der deutschen Kunden bedauerlich ist, dass weder von Lexmark noch den Käufern bislang keine verbindliche Aussage zur Zukunft der Saperion-Kunden gemacht wurde. Das ist wahrscheinlich aus Sicht der Lexmark-Investoren und der Käufer der Enterprise-Software-Sparte nur ein Nebenaspekt, für die Kunden hierzulande aber doch bedeutsam.

Das schwedische Unternehmen Readsoft hatte Lexmark 2014 übernommen. Dessen Wert wurde damals auf Grundlage der Transaktion auf rund 254 Millionen Dollar geschätzt. Ziel war es, “eine einzigartige Kombination aus Technologie und Expertise für eine durchgängige Automatisierung der Finanzprozesse von Unternehmen zu schaffen. Interessantes Detail ist, dass Lexmark sich Readsoft erst nach einem Bieterwettstreit mit Hyland Software sichern konnte. Das Unternehmen wird ebenfalls vom Investor Thoma Bravo kontrolliert und bekommt nun die aus Lexmark herausgelösten Bestandteile von Perceptive Software.

Redaktion

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