Categories: Politik

EU-Parlament: Prinzip der Vertraulichkeit soll auch für elektronische Kommunikation gelten

Der Ausschuss des EU-Parlaments für Bürgerrechte und Justiz hat seine Überarbeitung des Entwurf der EU-Direktive für den Schutz persönlicher Daten in elektronischer Kommunikation vorgelegt. In ihm fordern die Abgeordneten des EU-Parlaments, dass das Prinzip der Vertraulichkeit für alle Kommunikationsmittel gelten soll. Dazu sollen Anbieter von Kommunikationsdiensten unerlaubte Zugriffe mittels Software und Verschlüsselung ausschließen.

Damit haben die Abgeordneten den von der EU-Kommission ausgearbeiteten Entwurf in mehreren Punkten deutlich verschärft. Das Parlament will das Vertraulichkeitsprinzip auch auf Telefonie, Internetzugänge, Instant Messaging, E-Mail, Internettelefonie und Messaging in Sozialen Medien ausweiten. Die EU-Kommission wollte den Schutz bei der Kommunikation in Sozialen Medien auf persönliche Nachrichten einschränken.

Die EU-Parlamentarier wollen Anbieter von Dienten zudem zur verpflichten Techniken zu entwickeln, mit denen sich alle nicht autorisierten Eingriffe in elektronische Kommunikation aufspüren lassen. Auch diese Forderung geht über den Entwurf der EU-Kommission hinaus. Ausdrücklich fordert das EU-Parlament, dass Anbieter elektronischer Kommunikationsdienste sicherstellen, “dass es ausreichenden Schutz vor unerlaubten Zugriffen oder Veränderungen der elektronischen Kommunikationsdaten gibt und dass die Vertraulichkeit und Sicherheit der Übertragung durch die Natur der Übertragungsmethode oder durch dem Stand der Technik entsprechende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der elektronischen Kommunikation garantiert ist.”

PartnerZone

Effektive Meeting-und Kollaboration-Lösungen

Mitarbeiter sind heute mit Konnektivität, Mobilität und Video aufgewachsen oder vertraut. Sie nutzen die dazu erforderlichen Technologien privat und auch für die Arbeit bereits jetzt intensiv. Nun gilt es, diese Technologien und ihre Möglichkeiten in Unternehmen strategisch einzusetzen.

Moderne Verschlüsselungstechniken sind jedoch von den Behörden und auch vielen EU-Regierungen nicht gerne gesehen. Sie fürchten dadurch Nachteile in Bezug auf die innere Sicherheit. So forderte etwa in Deutschland vergangene Woche auf der Innenministerkonferenz (IMK), einem regelmäßigen Treffen der Innenminister der Bundesländer, unter anderem Bundesinnenminister Thomas De Maizière, Zugriff auf verschlüsselte Messenger-Dienste wie WhatsApp. Das lehnte der Bitkom jedoch wie zu erwarten umgehend ab. Gegenüber dem rbb-Inforadio sagt er, dass nach Ansicht des Verbandes ausreichend Möglichkeiten zur Überwachung existieren. Zusätzliche Einfallstore könnten nicht nur von Behörden, sondern auch von Kriminellen genutzt werden.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.dek]

Tipp: Wissen Sie alles über Edward Snowden und die NSA? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

Patientendaten sicher nutzen

Elektronische Patientenakte (ePA) soll ab Ende 2024 verbindlich sein / Diskussion um die Sicherheit sensibler…

13 Stunden ago

Datenlecks: Unternehmen und staatliche Einrichtungen stark betroffen

Im Darknet kaufen und verkaufen Cyberkriminelle gestohlene Daten von Datenlecks und Ransomware-Angriffen.

15 Stunden ago

Meinung: Raus aus den Legacy-Systemen

Anwendungen auf Mainframe-Architekturen sind unflexibel und lassen sich nur schlecht anpassen, sagt Michael Baldauf von…

15 Stunden ago

Deutsche Unternehmen erst am Anfang der Omnichannel Journey

Reifegrad-Modell von IDG umfasst vier Phasen von Single Channel über Cross- und Multichannel bis zu…

18 Stunden ago

Bundeskartellamt ermittelt gegen Microsoft

Die Behörde vermutet eine "überragende marktübergreifende Bedeutung". Diese wird möglicherweise durch ein digitales Ökosystem begründet,…

18 Stunden ago

Otto Fuchs optimiert die Verfügbarkeit seiner SAP-Landschaft

IT-Infrastruktur auf Basis von Dell VxRail ist die Basis für eine umfangreiche SAP-Umgebung.

2 Tagen ago