Google unterstützt britisches Roboter-Reporter-Projekt

Schreibmaschine (Bild: Shutterstock/BrAt82)

Es soll Anfang 2018 abgeschlossen sein. Dann sollen die im Rahmen von Reporters and Data and Robots (RADAR) entwickelten Nachrichten-Bots pro Monat 30.000 Meldungen produzieren. Schwerpunkt ist die Ausrichtung auf lokale Bedürfnisse.

Bereits seit zwei Jahren engagiert sich Google mit seiner Digital News Initiative in diversen Projekten, eigenen Aussagen zufolge, neue Wege aufzuzeigen, wie Journalismus im digitalen Zeitalter überleben kann. Für das auf drei Jahre angelegte Programm, hat der Internet-Konzern 150 Millionen Euro bereitgestellt. 800.000 davon gehen jetzt an The Press Association, die größte nationale, britische Nachrichtenagentur, um ein Reporters and Data and Robots (RADAR) genanntes, in Zusammenarbeit mit Urbs Media initiiertes Projekt zu fördern.

Digital News Initiative (Grafik: Google )

Dessen Ziel ist es einem Beitrag bei Press Gazette, Artikel über die Themen wie Gesundheit, Kriminalität, Arbeitsmarkt und weitere Themen mit lokalem Bezug automatisiert zu erstellen. Software die “natürlichsprachliche Texte” erstellt, soll so dafür sorgen, dass von bestimmten Themen mehrere Versionen eines Artikels erstellt werden, um so die massenhafte Lokalisierung von Nachrichten und Meldungen überhaupt erst zu ermöglichen und dann auch zu automatisieren.

Dafür arbeitet nun zunächst ein Team von fünf Journalisten daran, mittels frei zugänglichen Datenbanken von Behörden und Verwaltungseinrichtungen Informationen für die lokale Anpassung heranzuziehen und Artikelvorlagen zu erstellen. Das soll dann letztendlich allen Medien und Verlagen mit lokalen Angeboten zugutekommen, die auf die für ihre jeweilige, räumlich eng eingegrenzte Zielgruppe angepassten Meldungen erhalten würden und verwenden könnten. Damit beginnen soll RADAR Anfang 2018. Dann könnten pro Monat durch das System rund 30.000 Meldungen produziert werden.

Wie The Press Association betont, seien auch danach ausgebildete Journalisten für die Newsberichterstattung noch unverzichtbar. Allerdings erlaube es RADAR künstliche Intelligenz dazu zu verwenden, eine manuell in der Anzahl und Vielfalt schlichtweg nicht mögliche Menge an Nachrichten mit Lokalbezug zu produzieren.

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Offenbar könnte das Ergebnis dann etwa sein, dass auf Grundlage einer landesweiten Statistik zur Entwicklung der Unfallzahlen eine traditionelle Meldung geschrieben wird und dann die Roboter-Journalisten die auf Kreiseben oder kommunale Ebene herunterbrechen, lokale Besonderheiten in den Vordergrund rücken oder auf Abweichungen zum Landesdurchschnitt hinweisen. Ähnlich gehen Lokalredaktionen schon heute vor, sofern das automatisiert geschieht, ist aber natürlich eine wesentlich engmaschigere Eingrenzung denkbar.

Im Zuge der aktuellen Ausschüttung haben auch das von Wikipedia-Gründer Jimmy Wales erst im April initiierte Projekt WikiTribune, die englischsprachige Ausgabe von Al Jazeera sowie Wikipedia und die Organisation Fullfact, die Tatsachenbehauptungen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft, erhebliche Unterstützungsbeträge von Google erhalten. Die in London ansässigen Al Jazeera Labs wollen damit eine Open-Source-App entwickeln, die klassischen Journalismus in Form einer Messaging-Plattform präsentiert. Sie soll es Journalisten erlauben, Inhalte aus Interviews und anderen Quellen den Lesern als Austausch von Mitteilungen zu präsentieren. Die Nutzer sollen dann in vermeintlich direkten Nachfragen mit den Interviewten daraus erstellte Antworten bekommen können.

In Deutschland hat Google im Zuge seiner Digital News Initiative zuletzt im Mai eine neue Förderrunde eingeläutet. Deren Ziele sind vergleichsweise traditionell: Es geht vor allem darum, über die Förderung junger Journalisten neue Erzähl- und Darstellungsformen auszuprobieren. Dazu arbeitet Google mit einigen größeren Verlagshäusern zusammen. Die nehmen das Angebot dankbar an, können sie doch durch die von Google bezahlten Stellen Neues mit geringem Risiko ausprobieren.

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