Siemens-Medizingeräte leiden an Sicherheitsleck

Siemens kündigt Patches für verschiedene Sicherheitslecks in medizinischen Geräten für Ende des Monats an. Über die Lecks können Angreifer auf die Systeme zugreifen und beliebigen Code ausführen. Die Lecks lassen sich auch mit wenig Kenntnis ausnutzen, so das US-CERT in einer Warnung. Der Zugriff kann über ein Leck in Windows 7 erfolgen.

Demnach sind die Positron-Emission-Tomographie-Scanner der Modelle Siemens PET/CT sowie Siemens SPECT/CT, die auf Windows 7 basieren, von dem Leck betroffen. Das Leck erlaubt einen Remote-Angriff und das Ausführen von beliebigem Code.

Jedoch seien diese Geräte in völlig unterschiedlichen Szenarien eingesetzt. Welche Folgen das für die einzelnen Organisationen hat, sollte laut Advisory jedes Organisation für sich prüfen.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters hatte Siemens erklärt, dass bislang keine Vorfälle bekannt sind bei denen dieses Leck ausgenutzt wurde. Allerdings bewertet das Unternehmen das Leck mit 9.8 von 10 möglichen Punkten im CVSS-Bewertungssystem. PET Scanners können über ein Kontrastmittel die Funktion von Gewebe und Organen zeigen. Diese Geräte werden unter anderem für die Diagnostik von Herzkrankheiten und Krebs verwendet.

Siemens hat daher zunächst Anwender – Kliniken und Praxen – angewiesen, diese Geräte vom Unternehmensnetz zu trennen, bis ein Update verfügbar ist. Inzwischen hätten aber erste Untersuchungen ergeben, dass dieser Schritt derzeit wohl nicht nötig sei.

“Auf Basis der bestehenden Steuerungen der Geräte und auch der Anwendungsfälle, glauben wir, dass diese Sicherheitslecks keine Bedrohung für die Patienten darstellen”, so Siemens weiter. Zudem hätte es bislang weltweit keinerlei Anzeichen dafür gegeben, dass die Schwachstellen aktiv ausgenutzt würden. Denn in den meisten Fällen sind diese großen bildgebenden Maschinen nicht mit dem Internet verbunden, sondern sprechen mit den Klinik-Systemen.

Ein Angreifer müsste als dann zunächst in dieses System eindringen, um auf die Schwachstelle in den Geräten zugreifen zu können. Allerdings sind in vielen Krankenhäusern die IT-Infrastrukturen nicht besonders gut gegen Angreifer geschützt.

In einem am 7. August veröffentlichten Advisory warnt Siemens vor einem weiteren schwerwiegenden, kritischen Leck in einem Gerät. Betroffen ist dabei das mobile Röntgengerät Mobilett Mira Max von Siemens Healthineers. Dieses Gerät leidet an einem Leck in Microsoft Windows SMBv1. Alle Versionen vor dem Update VE10S ohne XP009/17/S leiden an dem Leck heißt es in dem Siemens-Advisory. Auch in diesem Fall vergibt Siemens den CVSS-Score 9.8.

Redaktion

Recent Posts

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

2 Tagen ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

3 Tagen ago

Cyberabwehr mit KI und passivem Netzwerk-Monitoring

Schiffl IT: Anomalien im Netzwerkverkehr und in den Systemen in Echtzeit identifizieren.

5 Tagen ago

Zero Trust bei Kranich Solar

Absicherung der IT-Infrastruktur erfolgt über die Zero Trust Exchange-Plattform von Zscaler.

5 Tagen ago

KI in der Medizin: Mit Ursache und Wirkung rechnen

Maschinen können mit neuen Verfahren lernen, nicht nur Vorhersagen zu treffen, sondern auch mit kausalen…

6 Tagen ago

Sicherheit für vernetzte, medizinische Geräte

Medizingeräte Hersteller Tuttnauer schützt Gerätesoftware mit IoT-Sicherheitslösung.

6 Tagen ago