Angry-Birds-Entwickler Rovio setzt Ausgabepreis für seine Aktien fest

Der finnische Mobile-Games-Entwickler Rovio Entertainment Ltd hat den Ausgabepreis für seine Aktien genannt. Er liegt zwischen 10,25 und 11,50 Euro. Das Angebot richtet sich an private Anleger aus Finnland, Schweden und Dänemark sowie institutionelle Anleger international. Das Unternehmen will damit zwischen 438 und 488 Millionen Euro einnehmen. Daraus ergibt sich eine Gesamtbewertung zwischen 802 und 896 Millionen Euro. Der Wert des Unternehmens liegt damit nur bei etwa der Hälfte des zuvor in diversen Berichten gemutmaßten Wertes.

Rovio wuchs nach dem 2009 auf den Markt gekommenen Spiel Angry Birds zunächst sehr schnell. Rovio-Spiele kommen inzwischen auf insgesamt 3,7 Milliarden Downloads. Allerdings verpasste es das Unternehmen, sein Geschäftsmodell nach dem ersten Erfolg rasch an die geänderten Marktbedingungen anzupassen. Anbieter, die wie Supercell und King, die Spiele kostenlos anboten und auf Einnahmen aus In-App-Käufen setzten zogen in Bezug auf die Popularität mit “Clash of Clans” oder “Candy Crush” an den Finnen vorbei.

Die wollen nun den neuerlichen Schwung nutzen, den ihnen der 2016 veröffentlichte 3D-Films Angry Birds bescherte. Außerdem hoffen sie, mit dem 2015 deutlich reduzierten Team sowie drei neuen Angeboten – dem Geschicklickkeitspiel “Fruit Nibblers”, dem mit dem Pop-Star Shakira beworbenen Puzzle-Game “Love Rocks” und vor allem dem ersten eigenen Multi-Player-Game “Battle Bay” – eine solide Basis für profitables Wachstum geschaffen zu haben.

Mit dem Börsengang und der Neuvorstellung Battle Bay hofft Rovio an die Erfolge von Angry Birds 2009 anknüpfen zu können (Bild: Rovio)

Aus dem Börsengang fließen voraussichtlich allerdings lediglich 30 Millionen Euro in die Kassen des Unternehmens. Der Löwenanteil von gut 408 respektive 458 Millionen Euro geht an den bisherigen Anteilseigner Trema International sowie laut Reuters an die Investoren Accel Partners und Atomico.

Trema International, das Kaj Hed, dem Onkel des Rovio Mitgründers Niklas Hed gehört, wird auch nach dem für 3. Oktober erwarteten Börsengang noch 36,6 Prozent des Spieleentwicklers gehören werden. Der gute Onkel hat sich damit dann von der Hälfte seiner bisherigen Anteile getrennt. Die Subskriptionsphase für das Rovio-Papier hat an der Börse von Helsinki heute begonnen.

Redaktion

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