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Samsung entthront Intel

Samsung löst dieses Jahr voraussichtlich Intel als weltgrößten Lieferanten von Halbleitern ab. Das geht aus einer aktuellen Prognose von IC Insights hervor. Es wäre seit 1993 der erste Wechsel an der Spitze der Top 10 der Halbleiterhersteller.

Intel hatte die Führungsposition 1993 übernommen. Dafür reichte damals ein für heutige Verhältnisse bescheidener Jahresumsatz von 7,6 Milliarden Dollar. Das entsprach bei einem Marktvolumen von 82,6 Milliarden Dollar einem Anteil von 9,2 Prozent. Bis einschließlich 2016 baute Intel seinen Anteil auf 15,6 Prozent aus. Den Umsatz steigerte es bis dahin auf 57 Milliarden Dollar. Der Markt insgesamt erreichte 2016 ein Volumen von 365,6 Milliarden Dollar.

Dieses Jahr soll die Branche ihr Gesamtergebnis um 72,9 Milliarden Dollar oder 20 Prozent auf 438,5 Milliarden Dollar steigern. Intel erreichte der Prognose zufolge jedoch nur ein Wachstum von 7 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Als Folge gehe Intels Marktanteil um 1,7 Punkte auf 13,9 Prozent zurück.

Samsung wachse indes deutlich schneller als der Branchendurchschnitt. 65,6 Milliarden Dollar würden für das koreanische Unternehmen ein Plus von 48 Prozent bedeuten und damit einen Marktanteil von 15 Prozent.

Entwicklung der Halbleiterbranche seit 1993

Samsung ist auch ein Beispiel für den Wandel der Halbleiterbranche. 1993 belegte das Unternehmen noch Rang 7. Im Jahr 2000 hatte es sich auf Rang 4 verbessert. 2006 bis 2016 lag es unangefochten hinter Intel auf dem zweiten Platz. Von den Top-10-Anbietern des Jahres 1993 gehören heute neben Intel und Samsung nur noch Toshiba und Texas Instruments zu den zehn größten Halbleiterherstellern. NEC, Motorola, Hitachi, Mitsubishi, Fujitsu und Matsushita wurden im Lauf der Jahre von SK Hynix, Micron, Broadcom, Qualcomm, Nvidia und NXP verdrängt.

Die Statistik zeigt außerdem eine Konsolidierung der Branche in den vergangenen 11 Jahren auf. Im Jahr 2000 waren die zehn führenden Hersteller für 49,4 Prozent des Gesamtumsatzes verantwortlich. Bis zum Jahr 2006 schrumpfte der Anteil auf 44,1 Prozent, um sich dann bis zum Jahr 2016 auf 55,3 Prozent zu erhöhen. 2017 sollen die Top 10 58,5 Prozent zum Gesamtergebnis beisteuern. Das wäre der höchste Anteil seit 1993.

Ein Beispiel dafür ist die von Broadcom angestrebte Übernahme von Qualcomm. Sollte sie umgesetzt werden, würde das Gemeinschaftsunternehmen mit fast 35 Milliarden Dollar Umsatz künftig hinter Intel und vor SK Hynix und Micron rangieren. Sollte Qualcomm zuvor seine geplante Übernahme von NXP abschließen können, kämen weitere 9,2 Milliarden Dollar hinzu. Der inzwischen bestätigte Zusammenschluss von Marvell und Cavium ist in den Zahlen von IC Insights noch nicht enthalten.

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Redaktion

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