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Eric Schmidt tritt als Chairman von Alphabet ab

Machtwechsel bei der Google-Mutter Alphabet: Executive Chairman Eric Schmidt will sich von der Spitze des Alphabet-Boards zurückziehen, weiterhin aber Mitglied im Verwaltungsrat bleiben. Er selbst werde dann als technischer Berater fungieren.

Google-Chairman Eric Schmidt. Quelle: Stephen Shankland/CNET.com.

Der Wechsel soll beim nächsten großen Treffen des Boards im Januar vollzogen werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass ein “nichtexekutiver” Chairman an die Spitze des Gremiums berufen wird.

“Larry, Sergey, Sundar und ich glauben, dass an dieser Stelle der Evolution von Alphabet die Zeit reif ist für diesen Übergang”, teilt der 62-jährige Schmidt mit. “Die Struktur von Alphabet funktioniert gut und Google und die anderen Projekte gedeihen. In den zurückliegenden Jahren habe ich viel Zeit auf wissenschaftliche und technologische Themen verwendet und auch Philantropie betrieben. Ich plane, diese Arbeit auszuweiten.” Weitere Gründe für sein Abtreten teilt das Unternehmen nicht mit.

Schmidt kam im Jahr 2001 zu Google als CEO der Suchmaschine. 2011 wechselte Schmidt an die Spitze des Verwaltungsrates des Unternehmens. In dieser Rolle fungierte er auch als Berater der beiden Gründer Larry Page und Sergey Brin. Schmidt war es auch, der 2004 das Unternehmen an die Börse brachte. Unter seinem Wirken entwickelte sich das Startup zu einem weltumspannenden Unternehmen mit inzwischen mehr als 70.000 Mitarbeitern. Google gab sich im Jahr 2015 eine neue Struktur mit Alphabet als oberste Organisation mit verschiedenen Unterbereichen wie Chrome, Youtube, Android oder die Suche Google.

“Seine 17 Jahre, die er für Google eingesetzt hat, wird er nun als technischer und wissenschaftlicher Berater fortsetzen”, so Larry Page, CEO von Alphabet. “Ich bin sehr euphorisch über die Fortschritte, die unsere Unternehmen machen und über die starken Führungspersönlichkeiten, die diese Innovationen antreiben.”

Der Wechsel Schmidt steht auch für einen generellen Generationswechsel des Unternehmens. In letzter Zeit hatte der Einfluss Schmidts immer mehr abgenommen. Auch wenn Page und Brin weiterhin die Kontrolle über das Unternehmen haben, wächst doch eine neue Führungsriege heran. Jüngere Kräfte wie Sunday Pichai oder Ruth Porat, der CFO, den Alphabet 2015 von Morgan Stanley abgeworben hatte gewinne immer mehr Gewicht in Fragen der strategischen Ausrichtung des Unternehmens.

Redaktion

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