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Italien verhängt Kartellstrafe von 1,13 Milliarden Euro gegen Amazon

Die italienische Wettbewerbsbehörde hat eine Strafzahlung in Höhe von 1,13 Milliarden Euro gegen Amazon verhängt. Der Online-Händler soll seine dominante Marktstellung missbraucht haben.

Konkret geht es um Amazons eigenes Logistikunternehmen Fulfilment by Amazon. Nach Ansicht der Kartellwächter hat Amazon seine Tochter gegenüber Mitbewerbern bevorzugt und diese dadurch benachteiligt. Fulfilment by Amazon sei an den kostenpflichtigen Dienst Amazon Prime gebunden, zu dem Drittanbieter wiederum keinen Zugang hätten.

Darüber muss Amazon Händlern auf Amazon.it ähnliche Verkaufsvorteile bieten und eine ähnliche Sichtbarkeit gewährleisten. Ein Treuhänder soll zudem überwachen, ob sich Amazon an diese Auflagen hält.

Die Entscheidung der Italian Competition Authority (ICA) wurde von Amazon scharf kritisiert. “Wir sind mit der Entscheidung der italienischen Wettbewerbsbehörde (ICA) nicht einverstanden und werden Berufung einlegen”, sagte ein Sprecher von Amazon in einer Stellungnahme. “Die vorgeschlagene Geldbuße und die Abhilfemaßnahmen sind ungerechtfertigt und unverhältnismäßig.”

Auch die EU-Kommission wirft Amazon vor, sich nicht stets an europäische Wettbewerbsgesetze zu halten. Inzwischen laufen von Kartelluntersuchungen gegen Amazon. Aber auch Kartellbehörden in den USA prüfen, ob sich das Unternehmen an die dortigen Vorgaben hält.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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