Neue Sicherheitslücken verschaffen Angreifern und Linux Root-Rechte

Microsoft hat eine Gruppe von Sicherheitslücken entdeckt, die Linux-Nutzer bedrohen. Sie stecken in Systemkomponenten, die in der Regel von Linux-Desktops benötigt werden. Angreifer, die die Schwachstellen ausnutzen, erhalten unter Umständen Root-Rechte. Das würde es ihnen erlauben, Schadsoftware einzuschleusen.

Zwei der als Nimbuspwn bezeichenten Anfälligkeiten wurden im Networkd-Dispatcher gefunden. Dabei handelt es sich um einen Dispatcher-Dienst für Änderungen des Verbindungsstatus eines Systemd-Networkd-Netzwerks. Die Fehler seien bei der Prüfung von Nachrichten des System Bus gefunden worden. “Darüber hinaus könnten die Nimbuspwn-Schwachstellen von raffinierteren Bedrohungen wie Malware oder Ransomware als Vektor für den Root-Zugriff genutzt werden, um größere Auswirkungen auf anfällige Geräte zu erzielen”, sagte Microsoft.

Vom Entwickler von Networkd-Dispatcher Clayton Craft liegt inzwischen ein Patch vor. Networkd-Dispatcher wiederum ist eine Komponente von D-Bus, was vom Freedesktop.org-Projekt gepflegt wird. Darüber ist laut Microsoft letztlich der Root-Zugriff möglich. “D-Bus verfügt über einen globalen Systembus und einen Session-Bus pro Sitzung. Aus Sicht eines Angreifers ist der Systembus attraktiver, da er in der Regel von Diensten genutzt wird, die als Root laufen und ihn abhören”, erläuterte Jonathan Bar Or vom Microsoft 365 Defender Research Team.

Microsoft rät betroffenen Nutzern, ihre Linux-Systeme zeitnah zu aktualisieren, da nicht nur ein Patch, sondern auch Muster für Exploits öffentlich verfügbar seien. “Wir möchten Clayton für seine Professionalität und Zusammenarbeit bei der Lösung dieser Probleme danken. Benutzer von Networkd-Dispatcher werden gebeten, ihre Instanzen zu aktualisieren”, sagte Microsoft.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

16 Stunden ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

2 Tagen ago

Cyberabwehr mit KI und passivem Netzwerk-Monitoring

Schiffl IT: Anomalien im Netzwerkverkehr und in den Systemen in Echtzeit identifizieren.

4 Tagen ago

Zero Trust bei Kranich Solar

Absicherung der IT-Infrastruktur erfolgt über die Zero Trust Exchange-Plattform von Zscaler.

4 Tagen ago

KI in der Medizin: Mit Ursache und Wirkung rechnen

Maschinen können mit neuen Verfahren lernen, nicht nur Vorhersagen zu treffen, sondern auch mit kausalen…

5 Tagen ago

Sicherheit für vernetzte, medizinische Geräte

Medizingeräte Hersteller Tuttnauer schützt Gerätesoftware mit IoT-Sicherheitslösung.

5 Tagen ago