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KI-Einführung in Europa nimmt zu, Governance hinkt hinterher

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen hat in den vergangenen zwölf Monaten hat laut einer Studie von Juniper Networks stark zugenommen. Allerdings besteht nach wie vor ein Mangel an Fachkräften, und die Governance-Richtlinien sind nicht ausgereift. Beides ist jedoch notwendig, um das KI-Wachstum verantwortungsvoll zu steuern und dabei Fragen des Datenschutzes, der Einhaltung von Vorschriften, Hackerangriffen und KI-Terrorismus zu berücksichtigen.

Die Umfrage ergab, dass Unternehmen die Phase der Proof-of-Concepts und der begrenzten Erprobung von KI weitgehend hinter sich gelassen haben und nun KI in ihrer gesamten Organisation implementieren. 63 Prozent der befragten Führungskräfte gaben an, dass sie ihre geplanten KI-Einführungsziele zumindest „größtenteils“ erreicht haben.

Kontrolle ist Schlüsselkomponente für erfolgreiche KI-Einführung

Für europäische KI/ML-Führungskräfte ist Aufsicht und Kontrolle im gesamten Unternehmen eine Schlüsselkomponente für die erfolgreiche Einführung von KI. Außerdem sind 45 Prozent der Befragten in Europa der Meinung, dass mehr getan werden muss, um KI wirksam zu steuern, da sie in immer mehr Bereichen des Geschäfts- und Privatlebens eingesetzt wird. Darüber hinaus gaben 35 Prozent der Befragten in Europa an, dass die Datenverfügbarkeit die kritischste Komponente für die Einführung von KI in ihrer Branche ist, während die nordamerikanischen Befragten die Fähigkeiten der KI-Tools als die kritischste unter den Faktoren  einstuften.

Weltweit halten jedoch nur neun Prozent der IT-Führungskräfte (zehn Prozent in Europa) ihre KI-Governance und -Richtlinien, zum Beispiel die Ernennung eines unternehmensweiten KI-Verantwortlichen oder verantwortliche KI-Standards und -Prozesse, für „vollständig ausgereift“. Gleichzeitig sehen immer mehr globale Führungskräfte die Governance als Priorität an: 95 Prozent sind der Meinung, dass eine angemessene KI-Governance wichtig ist, um der künftigen Gesetzgebung einen Schritt voraus zu sein. 2021 waren es noch 87 Prozent. Obwohl die Führungskräfte die Bedeutung der KI-Governance anerkennen und über Richtlinien zur Verwaltung, Steuerung und Wartung verfügen, ist fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) der Meinung, dass mehr getan werden muss, um KI effektiv zu steuern.

Juniper hat in Zusammenarbeit mit Wakefield Research die Umfrage unter 700 Führungskräften auf der ganzen Welt – mit  201 Teilnehmern in Europa – durchgeführt, die direkt an der Planung oder dem Einsatz von KI und/oder Machine Learning (ML) in ihrem Unternehmen beteiligt sind.

Roger Homrich

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