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IDC: Tablet-Markt stagniert im zweiten Quartal

Laut aktuellen Zahlen von IDC haben Hersteller im zweiten Quartal weltweit rund 40,5 Millionen Tablets ausgeliefert. Im Vorjahreszeitraum ermittelten die Marktforscher ein Volumen von 40,4 Millionen Einheiten. Während die Absatzzahlen insgesamt stagnierten, erzielte Amazon ein deutliches Plus – während Apple, Samsung und Lenovo zum Teil deutliche Einbußen hinnehmen mussten.

Insgesamt entwickelte sich der Markt laut IDC in den Monaten April, Mai und Juni besser als erwartet. Dazu trugen offenbar eine hohe Nachfrage im Bildungssektor sowie Werbeaktionen wie Amazon Prime Day bei.

„Es gibt mehrere Faktoren, die für Tablets sprechen: Einer davon ist die anhaltende Nachfrage nach Tablets als billigere Alternative zu PCs. Außerdem haben viele führende Anbieter mit ihren Vertriebsstrategien hervorragende Arbeit geleistet und waren in der Lage, Tablets für mehrere Bildungsprojekte vollständig zu liefern. Erwähnenswert ist auch die Verbreitung von preisgünstigen Detachables, insbesondere von neuen Marktteilnehmern in Regionen wie Asien/Pazifik (ohne Japan und China), die die Nachfrage nach Geräten für Bildungszwecke anzapfen und die Dynamik der Anbieter stören“, sagte Anuroopa Nataraj, Senior Research Analyst bei IDC.

Markt für Chromebooks schrumpft um mehr als 50 Prozent

Apple lieferte als Marktführer 12,6 Millionen iPads (minus 2,89 Prozent) aus und sicherte sich damit einen Anteil von 31 Prozent. Samsungs Verkäufe schrumpften um 10,63 Prozent auf 7,3 Millionen Einheiten. Amazon hingegen setzte 5,5 Millionen Tablets ab, 26,92 Prozent mehr als vor einem Jahr. Lenovo rutschte indes auf den vierten Platz ab. Das chinesische Unternehmen lieferte fast 26 Prozent weniger Tablets aus als im zweiten Quartal 2021.

Die ebenfalls auch auf den Bildungssektor ausgerichteten Chromebooks verzeichneten indes einen sehr deutlichen Rückgang der Verkaufszahlen. IDC ermittelte rund 6 Millionen Einheiten für das zweite Quartal, was einem Rückgang von 51,4 Prozent entspricht. Am besten schnitt Dell ab, das lediglich 15,5 Prozent seiner Verkäufe einbüßte und mit 1,5 Millionen Einheiten seinen Marktanteil von 14,7 Prozent auf 25,5 Prozent steigerte – und sich vom vierten auf den ersten Platz verbesserte.

Nach oben ging es auch für Acer. Das taiwanische Unternehmen lieferte 1,3 Millionen Chromebooks aus (minus 28,9 Prozent) und verbesserte sich trotzdem vom dritten auf den zweiten Platz. Der vormals zweitplatzzierte Anbieter Lenovo belegt im zweiten Quartal nun Rang drei.

Die größten Einbußen errechnete IDC für den ehemaligen Marktführer HP. Ein Minus von 78,6 Prozent bei den Verkäufen ließ HPs Marktanteil um fast 20 Punkte auf 15,6 Prozent schrumpfen, was aktuell den vierten Platz vor Samsung bedeutet. Das koreanische Unternehmen findet sich weiterhin auf Platz fünf, allerdings nur noch mit einem Marktanteil von 6,2 Prozent.

„Obwohl die Auslieferungen von Chromebooks in den letzten Quartalen tendenziell zurückgegangen sind, gibt es immer noch Chancen, da die Pandemie positive Veränderungen bei der Chrome-Akzeptanz bewirkt hat”, sagte Jitesh Ubrani, Research Manager für IDCs Mobility and Consumer Device Tracker. “Der Bedarf an Fernunterricht hat die Pläne der Schulen beschleunigt, ein Verhältnis von 1:1 zwischen PCs und Schülern zu erreichen, und dieses Verhältnis wird sich wahrscheinlich auch in Zukunft fortsetzen, und selbst wenn die PC-Lieferungen in anderen Kategorien zurückgehen, wird Chrome auf diesem hohen Niveau bleiben.“

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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