Wer siegt im Kampf um IT-Talente: Tech-Riesen oder kleinere IT-Unternehmen?

Das Markforschungsunternehmen Mindfacts hat IT-Professionals zu ihrer Wahrnehmung des Arbeitsmarkts und potenzieller Arbeitgeber befragt. Die daraus entstandene Studie, erstellt im Auftrag von Trend Micro, zeigt die unterschiedlichen Erwartungen, die Angestellte an IT-Unternehmen unterschiedlicher Größe haben. Wer an eine Karriere in der IT denkt, dem kommen häufig zunächst Weltkonzerne wie Microsoft, Apple oder Google in den Sinn.

Laut der Studie sind für ganze 92 Prozent der Befragten diese Tech-Riesen als mögliche Arbeitgeber grundsätzlich relevant. Was die Großen der Branche nach Ansicht von Bewerbern vor allem bieten können, sind gute Gehälter und Prestige: Für knapp drei Viertel der IT-Professionals ist die attraktive Vergütung ein Kriterium. Zudem glauben 71 Prozent, „große Namen“ im Lebenslauf würden einen Karrierevorteil bringen.

Anonyme Nummer und Hire-and-Fire-Kultur

Die Tech-Riesen stehen jedoch nicht für eine enge Mitarbeiterbindung. Zwar sind 66 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie sich aufgrund der Produktvielfalt besser beruflich weiterentwickeln können. Ein fast ebenso hoher Anteil der Studienteilnehmer (62 Prozent) ist jedoch überzeugt, bei einem Weltkonzern nur eine anonyme Nummer zu sein. Mitarbeiterbindung sieht anders aus: Bei ganzen 56 Prozent steht eine Hire-and-Fire-Kultur im Zentrum der Wahrnehmung eines Weltkonzerns, welche die Gewinnmaximierung zugunsten des Unternehmens über das Mitarbeiterwohl stellt.

Zahlen kleinere IT-Unternehmen zu wenig und haben deswegen schlechtere Chancen im Kampf um Professionals? Nein, denn ihre Gehälter sind nicht unbedingt niedriger. Gleichzeitig zeigt die Studie , dass IT-Professionals bei Spezialisten noch andere Faktoren schätzen, die sie bei Weltkonzernen nicht erwarten. Ganz oben steht die Wertschätzung der eigenen Arbeit (50 Prozent) knapp gefolgt von der personellen Kontinuität im Team (48 Prozent). Ebenso spielen mit 45 Prozent der Freiraum für die eigene persönliche Entwicklung und mit 44 Prozent die persönliche Arbeitsatmosphäre eine wichtige Rolle. Beide Faktoren werden sogar als ausschlaggebend für einen Jobwechsel genannt und sollten von IT-Unternehmen, die auf der Suche nach Mitarbeitern sind, deswegen besonders in ihrer Unternehmenskultur gepflegt werden.

Wertschätzung zählt bei Generation Z

„Wie unsere Erfahrungen zeigen, werten gerade jüngere Arbeitnehmer, aus der Generation Z, diese ‚weichen‘ Faktoren stark bei der Jobsuche“, so Hannes Steiner, Vice President Deutschland bei Trend Micro. „So kann auch ein spezialisiertes IT-Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften die Branchenriesen ausstechen.“ Kleinere und spezialisierte IT-Unternehmen sollten deswegen Wertschätzung und persönliche Arbeitsatmosphäre nicht nur leben, sondern auch bewusst nach außen kommunizieren und verstärkt für ihre Suche nach geeignetem Fachpersonal einsetzen.

Roger Homrich

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