Uber macht Lapsus$-Gruppe für Hackerangriff verantwortlich

Uber hat weitere Details zu dem in der vergangenen Woche gemeldeten Hackerangriff veröffentlicht. Einem Blogeintrag zufolge geht der Einbruch in die Systeme des Fahrdienstleisters auf das Konto der südamerikanischen Gruppe Lapsus$, die auch für Einbrüche bei Microsoft und Samsung verantwortlich sein soll. Zudem teilte das Unternehmen mit, es arbeite in der Sache eng mit der Bundespolizei FBI und der US-Justiz zusammen.

Den Angreifern sei es zwar gelungen, in mehrere interne Systeme einzudringen, nicht aber in Systeme mit Nutzerkonten oder Datenbanken mit persönlichen Informationen wie Kreditkartendaten, so Uber weiter. Auch gebe es keine Hinweise auf Zugriffe auf Kunden- oder Nutzerdaten, die bei Cloud-Anbietern gespeichert seien.

Erbeutet haben die Hacker demnach einige interne Nachrichten sowie Daten eines internen Finanzteams. Darüber hinaus wurde Ubers Dashboard bei HackerOne kompromittiert, wo Sicherheitsforscher Bugs und Sicherheitslücken melden können. Alle Fehlerberichte, auf die die Angreifer Zugriff hatten, seien inzwischen abgearbeitet worden.

Lapsus$ trickst auch Zwei-Faktor-Authentifizierung aus

Darüber hinaus stellte Uber klar, dass sich Lapsus$ über die Anmeldedaten eines Lieferanten Zugang zu seinen Systemen verschaffte. Wahrscheinlich habe die Hackergruppe das Passwort im Dark Web gekauft, nachdem ein persönliches Gerät des Lieferanten mit Schadsoftware infiziert worden sei.

Auch seien die Anmeldeversuche mit den gestohlen Login-Daten zunächst an einer Zwei-Faktor-Authentifizierung gescheitert. Irgendwann habe der Lieferant jedoch die Anfrage für die Anmeldung akzeptiert, was dem Angreifer Zugang zu internen Tools von Uber wie Google G-Suite und Slack verschafft habe.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Digitales Condition Monitoring für Facility Management

Energie-autark arbeitende Sensoren überwachen den reibungslosen Betrieb von technischen Anlagen.

31 Minuten ago

Übernahme von Splunk durch Cisco birgt Herausforderungen

Nur mit einer nahtlosen Integration der beiden Unternehmen lässt sich das volle Potenzial ausschöpfen, sagt…

4 Stunden ago

IT-Automatisierung: Cyberangriffe schneller abwehren

André Schindler von NinjaOne über die Abwehr von Cyberangriffen durch IT-Automatisierung, die Standardisierung der IT…

2 Tagen ago

Einzelhändler nicht ausreichend auf Cyberangriffe vorbereitet

Studie zeigt, dass es im Einzelhandelssektor an Bereitschaft und Vertrauen in Datensicherungs- und Wiederherstellungsstrategien mangelt.

4 Tagen ago

ZenRAT: Falscher Passwort-Manager entpuppt sich als Remote Access Trojaner

Die Hintermänner missbrauchen den guten Ruf des Passwort-Managers Bitwarden. Ein gefälschtes Installationspaket enthält den Trojaner…

5 Tagen ago

Kommentar: Energieeffizienzgesetz stärkt Ökobilanz der Digitalisierung

Es braucht mehr Maßnahmen, um die Nachhaltigkeitspotentiale digitaler Infrastrukturen flächendeckend zu heben, sagt Béla Waldhauser,…

5 Tagen ago