Das neue Verfahren kann zukünftig den Upload von sehr großen Datenmengen ermöglichen, auch bei einer hohen Auslastung des Netzes. Gleichzeitig können dabei die Qualitätsparameter des Netzes gesteuert und verwaltet werden. Lag der Fokus bei Konnektivitätslösungen in der Industrie bisher auf dem Download von Daten, konzentriert sich dieses Verfahren auf den Upload großer Datenmengen. Das eröffnet neue Möglichkeiten für Kunden-Anwendungen.
Für die Tests der 5G mmWave-Technologie wurden die 5G Frequenzen um 3,7 GHz mit dem Frequenzspektrum um 26 GHz (Millimeterwellen / mmWave) ergänzt. Durch Bündelung beider Frequenzen stand eine sehr hohe Bandbreite zur Verfügung. Der Versuchsaufbau beinhaltete außerdem eine Priorisierungs-Funktion, die die Ressourcen-Zuteilung für bestimmte Geräte im Netz priorisiert. Damit war die notwendige Qualität der Datenverbindung jederzeit sichergestellt. In verschiedenen Testszenarien konnten Spitzenraten von 5 Gbit/s im Downlink und 700 Mbit/s im Uplink erzielt werden.
Das Frequenzspektrum um 26 GHz wird in Deutschland von der Bundesnetzagentur an Interessenten zugeteilt. Eine Nutzung ist derzeit nur auf lokale Anwendungen reglementiert. Das Frequenzspektrum eignet sich deshalb besonders für den Einsatz im Rahmen von 5G Campus-Netzen, speziell für Anwendungen, die besonders hohe Datenraten erfordern.
Ein mögliches Einsatz-Szenario für die 5G mmWave-Technologie ist die metallverarbeitende Produktion. Findet zum Beispiel eine Qualitätskontrolle mithilfe von hochauflösenden Bildern oder Röntgenaufnahmen statt, etwa bei der Überprüfung von Schweißnähten, können fehlerhafte Produkte durch die Echtzeit-Übertragung der Daten sofort erkannt und aussortiert werden. Die 5G mmWave Technologie kann sicherstellen, dass jede Kamera oder Röntgen-Gerät jederzeit die erforderlichen Netz-Ressourcen erhält, um die großen Datenmengen der Aufnahmen an einen zentralen Server zu übertragen.
“Wir erwarten einen erhöhten Bedarf der Industrie an hoher Bandbreite für unternehmenskritische Anwendungen, vor allem für den Uplink. Unsere Tests zeigen, dass mmWave-Technologien eine optimale Lösung für solche Anwendungsfälle bieten können”, sagt Kaniz Mahdi von der Deutschen Telekom.
Die End-to-End-Tests habe bewiesen, dass die Technologie für ultrahohe Downlink- und Uplink-Datenraten mit garantierter Quality of Service verfügbar sei und hervorragende Ergebnisse liefere ergänzt Sylvain Gendron von Ericsson. Dies wird viele neue industrielle und unternehmenskritische Anwendungsfälle ermöglichen. Selbst in anspruchsvollen Umgebungen garantiert die Kombination von mmWave New Radio-Dual Connectivity mit Prioritätsplanung den Nutzern die erforderlichen Ressourcen. Dieser Test hat gezeigt, wie die Kombination von modernsten Spektrum-, Funk- und Kern-Assets die Grenzen erweitern und neue 5G-Anwendungsfälle bedienen kann.”
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