Forschungskonsortium startet 6G-Projekt

DETERMINISTIC6G ist ein Forschungs- und Innovationskonsortium, das von Ericsson, der Königlich Technischen Hochschule (KTH) in Schweden sowie acht weiteren Partnern koordiniert wird. 6G-Netze sollen neue Anwendungen in den Bereichen Industrieautomatisierung, Fertigung, Verkehr, Medizin und Unterhaltung ermöglichen können. Dafür muss die 5G-Nachfolgetechnologie vorhersagbare End-to-End-Verbindungen zwischen Nutzern, Prozessen und digitalen Abbildungen in der Cyberwelt ermöglichen. Im Mittelpunkt des Projekts steht das Konzept der deterministischen Kommunikation, das heißt die Gewährleistung von Latenzzeiten und Zuverlässigkeit der Kommunikation.

Zeitsensible Kommunikationstechnologie

Die Gewährleistung einer ausreichend zuverlässigen End-to-End-Kommunikation bleibt eine Herausforderung für Mobilfunknetze im industriellen Kontext. Im Rahmen des neuen Projekts werden die technologischen Voraussetzungen entwickelt, die für den Aufbau der so genannten zeitsensiblen Kommunikationstechnologie, welche für 6G benötigt wird, unerlässlich sind. Dadurch wird sichergestellt, dass sie auf möglichst fortschrittliche Weise genutzt werden kann, zum Beispiel in der industriellen Automatisierung.

Ein zentraler Schwerpunkt des Projekts ist das Zusammenspiel zukünftiger 6G-Netze mit hochgradig zeitsynchronisierten Netzen, dem sogenannten Time Sensitive Networking (TSN). Die Herausforderung dabei ist, dass drahtlose Systeme wie 6G, starken Zufallsschwankungen unterworfen sein können, was mit Technologien wie TSN nicht vereinbar ist. Wie diese Herausforderungen überwunden werden können, ist ein offenes Forschungsproblem.

Fortschrittliche Algorithmen für maschinelles Lernen

DETERMINISTIC6G wird dieses Problem durch eine Kombination aus einem neuen drahtlosen Übertragungsdesign und fortschrittlichen Algorithmen für maschinelles Lernen angehen, was zu einer drahtlosen 6G-Übertragung mit deterministischem Latenzverhalten führt. Darüber hinaus wird das Projekt auch Konsequenzen und neuartige Ansätze für die Zeitsynchronisation, die Netzsicherheit sowie die Integration von Rechenknoten in 6G-Systeme untersuchen. Ein letzter Punkt auf der Forschungsagenda ist die Frage, wie künftige Netze auf spätere, bevorstehende Änderungen, die für den Betrieb von Anwendungen wichtig sind, aufmerksam gemacht werden können.

Netze wie 6G werden im Vergleich zu den heutigen Netzen über zusätzliche Mittel verfügen, um feinkörnige Informationen über solche Änderungen zu erhalten. Insgesamt werden diese Entwicklungen die Grundlage für die 6G-Vision bilden, um den strengen Anforderungen von Anwendungen gerecht zu werden, die in komplexen Szenarien funktionieren müssen.

Roger Homrich

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