Studie: Phishing-Angriffe kosten große Unternehmen oft über eine Million Dollar

Wenn Unternehmen Opfer eines Phishing-Angriffs werden, entstehen ihnen oftmals Kosten in Höhe von mehr als einer Million Dollar. Das ist das Ergebnis einer Analyse von Barracuda Networks.

Phishing-Angriffe sind bei Cyberkriminellen sehr beliebt und damit eine regelmäßige Bedrohung für Unternehmen. Die Täter verlassen sich darauf, dass Mitarbeiter unternehmensweit auf die Kommunikation per E-Mail angewiesen sind.

Höhere Kosten bei Finanzdienstleistern

Der Studie zufolge beliefen sich die durchschnittlichen Kosten der teuersten E-Mail-Angriffe in den vergangenen zwölf Monaten auf 1.033.066 Dollar. Bei großen Unternehmen fallen die Kosten des teuersten Angriffs mit 1.264.315 Dollar sogar noch höher aus. Zu den Kosten gehören nicht nur die direkten finanziellen Verluste, sondern auch Kosten durch entgangene Produktivität oder verlorene Daten sowie Schäden für den Ruf eines Unternehmens.

Die höchsten Kosten ermittelte Barracuda Networks für Unternehmens- und Finanzdienstleistungen mit 1,5 Millionen Dollar die höchsten Kosten für einen Phishing-Vorfall. Der größte Teil der Kosten entfalle auf direkte monetäre Verluste an Cyberkriminelle, beispielsweise durch die Kompromittierung von Geschäfts-E-Mails (Business E-Mail Compromise, BEC). Bei dieser Betrugsmasche geben sich Cyberkriminelle als vertrauenswürdige Personen innerhalb des Unternehmens aus, um Überweisungen auf eigene Konten umzuleiten.

Finanzielle Schäden entstehen Unternehmen aber auch, wenn Phishing benutzt wird, um Benutzernamen und Kennwörter von Mitarbeitern zu stehlen. Auf diese Art gelingt es Hackern immer wieder, Schadsoftware und auch Ransomware einzuschleusen.

Vor allem die Kosten, die sich aus Angriffen mit Erpressersoftware ergeben, können für Unternehmen extrem hoch ausfallen – selbst wenn sie das geforderte Lösegeld nicht zahlen. Lösegeldforderungen überschreiten heute regelmäßig die Marke von einer Million Dollar. Und die Wiederherstellung verschlüsselter Systeme, ohne einer Forderung von Erpressern nachzugeben, ist auf jeden Fall auch mit hohen Ausgaben verbunden.

Lesen Sie auch : Der Feind aus dem Inneren
Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Vernetztes Fahren: Bereitschaft zum Teilen von Daten gering

Deloitte-Studie äußert jedoch Verständnis für die Zurückhaltung der Kunden. Nutzen der Angebote sei hierzulande kaum…

1 Tag ago

Plattenspiegelung ist keine Backup-Recovery-Strategie

Die Ziele einer Festplattenspiegelung und eines Backups sind unterschiedlich, sagt Sven Richter von Arcserve.

2 Tagen ago

Chaos bei der Umsetzung von NIS-2 droht

Das Damoklesschwert NIS-2 kann daher schneller wirksam werden, als manchem lieb ist, warnt Bernhard Kretschmer…

2 Tagen ago

Wie ein digitaler Zwilling die Effizienz im Rechenzentrum steigert

Rechenzentrumsbetreiber müssen einen ganzheitlichen Blick über die gesamte Infrastruktur haben, sagt Matthias Gromann von FNT…

2 Tagen ago

Softwareentwickler nutzen KI-gestützte Code-Assistenten

Laut Gartner werden bis 2028 75 Prozent der Softwareentwickler in Unternehmen KI-gestützte Code-Assistenten verwenden.

2 Tagen ago

Organisationsstruktur beeinflusst Cybersicherheit

Auf Basis einer Umfrage untersucht Sophos drei Organisationsszenarien und beurteilt deren Wirkung auf Cybercrime-Abwehr.

4 Tagen ago