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Kaspersky: Jeder Fünfte von digitalem Stalking betroffen

Eine internationale Umfrage des IT-Sicherheitsspezialisten Kaspersky zeigt, dass die Risiken im Online-Dating weltweit zunehmen. Auch in Deutschland. 18 Prozent der Befragten hierzulande waren bereits von digitalem Stalking betroffen. Nahezu die Hälfte (42 Prozent) berichtet über IT-gestützte Formen von Gewalt oder Missbrauch durch einen Partner.

Standortermittlung, unerlaubte Fotos und Stalkerware

Generell scheinen unterschiedliche Formen von Missbrauch in Beziehungen Thema zu sein: Nahezu die Hälfte (42 Prozent) der Befragten in Deutschland berichtet über irgendeine Form von Gewalt oder Missbrauch durch einen aktuellen oder früheren Partner. Beispielsweise wurden 17 Prozent der Umfrageteilnehmer schon einmal unerwünschte E-Mails oder Nachrichten geschickt und in 12 Prozent der Fälle wurden sie ohne ihr Einverständnis gefilmt oder fotografiert.

Weiterhin räumt jeder Zehnte (9 Prozent) ein, dass ihr Standort geortet wurde, ihre Social-Media-Konten oder E-Mails gehackt wurden (6 Prozent) oder jemand Stalkerware ohne ihre Zustimmung auf ihren Geräten installierte (6 Prozent).

Frauen häufiger betroffen

Bei Missbrauch werden laut Umfrage geschlechterspezifische Unterschiede deutlich. Im Vergleich zu den männlichen Befragten berichten Frauen häufiger von Gewalt oder Missbrauch (44 Prozent gegenüber 39 Prozent). Zudem haben Personen, die sich derzeit in einer Beziehung befinden, Gewalt oder Missbrauch öfters erlebt, als solche, die in einer Langzeitbeziehung sind (58 Prozent gegenüber 38 Prozent).

Die Sorge, online gestalkt zu werden, sprechen 29 Prozent der Befragten aus, wobei die weiblichen Befragten in dieser Hinsicht etwas mehr Bedenken haben als die männlichen (31 Prozent gegenüber 26 Prozent).

„Mit den Chancen, die das Internet und eine vernetzte Welt bieten, sind auch zahlreiche Gefahren verbunden. Dazu gehört unter anderem der einfache Zugriff auf rückverfolgbare Daten, der den Missbrauch dieser in Form von Stalking begünstigt“, kommentiert David Emm, Senior Security Researcher bei Kaspersky. „Während die Schuld für dieses Verhalten keinesfalls bei den von Stalking betroffenen Personen liegt, sollten diese dennoch Maßnahmen ergreifen, um die Risiken zu minimieren. Es ist ein guter Schritt, dass Nutzer ihre Online-Identitäten verifizieren, allerdings sollten sie überdenken, welche Informationen, Passwörter oder Daten sie mit anderen teilen und welche Auswirkungen es hat, wenn diese Informationen in die falschen Hände geraten.“

„Online-Dating und virtuelle Räume können herausfordernd sein; es ist wichtig, dass soziale Medien und Dating-Apps Verifizierungsprozesse einführen, die helfen sicherzustellen, dass die Profile der Nutzer mit ihren tatsächlichen Fotos übereinstimmen“, so Emma Pickering von der britischen Schutzvereinigung Refuge. „Meines Wissens ist Bumble die einzige Dating-App, die diese Art der Verifizierung derzeit einsetzt. Ich würde es begrüßen, wenn auch andere derartige Sicherheitsmaßnahmen einführen würden. Darüber hinaus sollten Sicherheitsleitfäden und -ressourcen online in mehreren Sprachen zugänglich sein, um gefährdete Personen mit der notwendigen Unterstützung zu versorgen, ohne sich dafür bei einer App registrieren zu müssen.“

Empfehlungen für sicheres Online-Dating

Kaspersky rät Nutzern von Partnerportalen, Single-Börsen und Dating-Apps, diese fünf Vorkehrmaßnahmen zu treffen:

1. Einzigartige und komplexe Passwörter verwenden und diese niemals mit Dritten teilen.

2. Scheint etwas zu schön, um wahr zu sein, könnte es das auch sein – im Zweifelsfall sollte man es überprüfen.

3. Die eigene digitale Privatsphäre muss stets geprüft werden.

4. Nachdenken bevor man etwas preisgibt, denn Daten und Informationen, die im Internet verbreitet werden, können eine Person angreifbar machen.

5. Eine umfassende Cybersicherheits- oder VPN-Lösung installieren, die umfangreichen Schutz bietet.

Design der Studie

Im Auftrag von Kaspersky führte Arlington Research im Zeitraum vom 3. und 17. Januar 2024 21.000 Online-Interviews durch. Dabei wurden Personen von mindestens 16 Jahren in Großbritannien, Spanien, Serbien, Portugal, der Niederlande, Italien, Frankreich und Griechenland, der USA, Brasilien, Argentinien, Chile, Peru, Kolumbien und Mexiko, Asien-Pazifik: China, Singapur, Russland, Indien und Malaysia befragt; 1000 davon waren aus Deutschland. Alle befanden sich zu dem Zeitpunkt entweder in einer Langzeitpartnerschaft (62 Prozent), waren mit jemandem zusammen (16 Prozent) oder führten derzeit keine Beziehung, hatten aber in der Vergangenheit eine gehabt (21 Prozent).

Manuel

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