Der europäische Green Deal, die Green Claims Richtlinie, der Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft und das im Juli 2025 in Kraft tretende europäische Lieferkettengesetz haben zum Ziel, Praktiken der Kreislaufwirtschaft zum Durchbruch zu verhelfen und Informationen zu den Herstellungsbedingungen und den Lieferwegen von Produkten sowie deren Bestandteilen frei verfügbar zu machen.
Mehr Transparenz und eine bessere Rückverfolgbarkeit entlang der Lieferkette können etwa zu umweltfreundlich hergestellten Lebensmitteln von höherer Qualität führen. Ein Grundbaustein dieser Bemühungen ist das Konzept eines digitalen Produktpasses. Er soll Herstellungsbedingungen sichtbar machen und einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zum Durchbruch verhelfen. Der digitale Produktpass ist damit ein allgemeiner Rahmen für die digitale Informationsspeicherung, Validierung der Daten, Produktverfolgung und Verwaltung gedacht und soll über eine Plattform abgewickelt werden.
Die Fachhochschule St. Pölten koordiniert ein Forschungsprojekt, das einen Prototypen für einen digitalen Produktpass für Lebensmittel-Lieferketten am Beispiel von Sojabohnen entwickelt. “Bei der praktischen Umsetzung eines digitalen Produktpasses sind mehrere Hürden zu überwinden. Zum einen ist die Komplexität der Lieferketten herausfordernd, zum anderen muss sichergestellt werden, dass die verschiedenen technischen Systeme und Organisationen miteinander kommunizieren können”, sagt Alexandra Anderluh vom Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung der FH St. Pölten, die das Projekt leitet.
Rechtlichen Rahmenbedingungen, die die unterschiedlichen Systeme mit sich bringen, müssen ebenfalls berücksichtig werden. Für die Umsetzung des digitalen Produktpasses kommen Technologien wie Distributed Ledger Technologies, Blockchain, maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge zum Einsatz.
“In unserem Projekt erarbeiten wir ein umfassendes Konzept und entwickeln einen Laborprototypen. Dazu vernetzen wir uns mit Forschenden, die bereits an einem digitalen Produktpass arbeiten, docken bei nationalen und europäischen Forschungsinitiativen zu dem Thema an und schaffen mit den bereits vorhandenen Erkenntnissen eine solide Grundlage für unsere Forschungsarbeit”, sagt Anderluh.
“Für Landwirte sowie für kleine und mittelständische Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie ist es schwierig, mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten, gerade was Digitalisierung und den Einsatz moderner Technologien betrifft. Das kann nicht nur Wettbewerbsnachteile zur Folge haben, sondern wirkt auch negativ auf die generelle Akzeptanz von Technologien”, so Anderluh. Besonderes Augenmerk gilt daher den Unternehmen der Lebensmittelproduktion, die durch das Projekt vereinfachten Zugang zu neuen Technologien und die Möglichkeit erhalten sollen, diese an ihre spezifischen Anforderungen anzupassen und zu testen.
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