Zahl der gemeldeten Datenpannen 2024 deutlich zurückgegangen

Datenschutz (Bild: Shutterstock)

Hauptursache für Datenschutzverletzungen ist neben Hackerangriffen und technischen Mängeln menschliches Versagen wie Falschversand oder Datenverlust.

Die Ergebnisse der jährlichen Umfrage des dsgvo-portal.de zeigen, dass die Zahl der in Deutschland gemeldeten Datenpannen deutlich im Vergleich zu 2023 gewinkt sind. Selbst der bisherige niedrigste Wert von knapp 14.000 im Jahr 2021 wurde 2024 mit knapp 8.600 unterboten. 

Bayern führt Bußgeldliste an

Die Gesamtzahl an Bußgeldern, die die deutschen Landesdatenschutzbehörden im Jahr 2024 verhängten, beträgt 266 – gegenüber 2023 stellt dies also einen Rückgang um 91 Sanktionen dar. Die meisten Bußgelder erließ im letzten Jahr Bremen mit 73 Fällen. Dahinter liegt Hessen mit 47, gefolgt von Thüringen mit 38 verhängten Bußgeldern. Führte das Bayerische Landesamt 2023 mit über 4,3 Millionen Euro die Liste der Bußgeldsummen an, lag 2024 Hamburg mit 900.000 Euro an der Spitze. Die europäische Gesamtsumme fiel von 2,11 auf 1,22 Milliarden Euro zurück. 

Generell war 2024 deutlich ruhiger um die deutschen Datenschutzbehörden. Dies überrascht, da es wiederholt massive Sicherheitsvorfälle bei deutschen Unternehmen gab. So fiel unter anderen die VW-Tochter Cariad auf, nachdem detaillierte Daten zu 800.000 E-Fahrzeugen der VW-Gruppe auf einem ungeschützten Webserver entdeckt worden waren. Es bleibt daher abzuwarten, ob in diesem und weiteren Fällen noch Bußgelder verhängt werden. 

Irland führend in Europa

Es ist davon auszugehen, dass mit den europäischen Gerichtsentscheidungen wie Schrems III im Jahr 2025 wieder Bewegung aufkommt. Zudem wird der Versuch der europäischen Datenschutzbehörden, Führungskräfte und Geschäftsführer von Unternehmen sowie andere Mitglieder der Leitungsorgane für Verstöße gegen die DSGVO persönlich haftbar zu machen, die Situation 2025 prägen. 

Ein Vergleich mit anderen EU-Staaten zeigt, dass in Spanien die Zahl der verhängten Bußgelder zurückging, aber die Gesamtsumme mit 38,6 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen ist. Italien legt ebenfalls deutlich zu. Mit 146 verhängten Bußgeldern steigt nicht nur die Anzahl, sondern auch die Gesamthöhe auf 122 Millionen Euro. Ein Grund für den Anstieg sind die Bemühungen der italienischen Behörde gegen widerrechtliches Telefonmarketing vorzugehen, wie das 79,1 Millionen Euro Bußgeld gegen Enel Energia zeigt. Irland führt die europäische Spitze weiter an. Nicht zuletzt wegen dem 310 Millionen Euro Bußgeld gegen LinkedIn.