KI-Agenten erfolgreich integrieren

Doch trotz steigendem Interesse wissen viele Unternehmen nicht, wo sie anfangen sollen, um KI-Agenten sinnvoll in den Arbeitsalltag zu integrieren.

Vier Schritte, die Unternehmen berücksichtigen sollten, wenn sie eine produktive Zusammenarbeit mit KI-Agenten starten wollen.  

1. Ein Werkzeug für jede Aufgabe: KI-Agenten gezielt gestalten

Die Art und Weise, wie KI-Agenten heute gestaltet werden, entscheidet maßgeblich darüber, wie effektiv sie Teams künftig in ihrem Arbeitsalltag unterstützen. Unternehmen, die zum Beispiel auf einen einzelnen Agenten als „Alleskönner“ setzen, laufen Gefahr, dass dessen Antworten zu allgemein ausfallen und dadurch an Relevanz und Wirksamkeit verlieren. Stattdessen lohnt es sich, spezialisierte Agenten für unterschiedliche Aufgaben zu entwickeln. So kann etwa ein Agent gezielt für die Erstellung von Inhalten wie Blogbeiträgen oder Pressemitteilungen konzipiert werden, während ein anderer Teams bei strukturierten Entscheidungsprozessen unterstützt. Agenten, die auf konkrete Anwendungsfälle und Abläufe zugeschnitten sind, arbeiten zielgerichteter und liefern bessere Ergebnisse.

2. Schrittweise starten

Die Integration von KI-Agenten – und KI-Anwendungen allgemein – muss kein kompletter Umbruch sein. Auch wenn die Zusammenarbeit mit Agenten großes Potenzial bietet, entstehen viele der nützlichsten Anwendungen aus einfachen, alltäglichen Aufgaben. Der Einstieg gelingt also am besten schrittweise: Unternehmen können zunächst mit kleinen Routineaufgaben experimentieren. Das spart ihren Teams Zeit und ist gleichzeitig kaum fehleranfällig. So kann ein KI-Agent beispielsweise aus einer vorhandenen Liste an Themen eine Meeting-Agenda erstellen. Wenn das gut funktioniert, können sich Unternehmen schrittweise an komplexere Anwendungsfälle herantasten.

3. KI-Agenten als Teammitglieder einbinden

Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI wird die Teamarbeit der Zukunft prägen. Um ihr Potenzial voll auszuschöpfen, ist es entscheidend, KI-Agenten nicht nur als Werkzeuge zu verstehen, sondern ihnen eine aktive Rolle im Team zuzuschreiben. So können sie zum Beispiel dabei helfen, Arbeitsabläufe zu organisieren, Inhalte zu erstellen oder zu optimieren, Fragen zu beantworten, und interne Wissensdatenbanken zu pflegen. Oder sie unterstützen bei der Recherche und Entscheidungsfindung – egal, ob es dabei um Kommunikation, Produkte oder die Festlegung von Zielen geht.

Die Möglichkeiten von KI-Agenten sind grenzenlos. Entscheidend ist, dass Unternehmen sich frühzeitig überlegen, welche konkrete Rolle bzw. Aufgaben ein Agent im Team übernehmen soll – und ihn genau dort einbinden. So können sich die einzelnen Teammitglieder wieder auf strategische Aufgaben, kreative Lösungen und wirkungsvolle Zusammenarbeit konzentrieren.

4. Den Mensch in den Mittelpunkt stellen

Menschen sollten immer im Zentrum von KI stehen – das gilt auch für die Zusammenarbeit mit KI-Agenten. Hierfür sollte es klare Vorgaben geben und die Vorschläge von Agenten sollten immer von Teammitgliedern geprüft, genehmigt oder abgelehnt werden, bevor größere Entscheidungen getroffen werden. Indem der Umgang mit KI stets durch Menschen kontrolliert wird, wird zudem sichergestellt, dass die Agenten benutzerfreundlich bleiben. Außerdem schafft es das nötige Vertrauen und Transparenz, da der Mensch immer die letzte Instanz bleibt.  

Sowohl Führungskräfte als auch Angestellte brauchen klare Richtlinien und Prozesse für einen verantwortungsvollen Einsatz von KI. Nur so können Fehler und Missbrauch vermieden werden. KI-Agenten übernehmen zwar zunehmend komplexe Aufgaben, können menschliche Kreativität jedoch nicht ersetzen. Vielmehr sollten sie dabei unterstützen, wieder mehr Raum für die Teamzusammenarbeit, wertschöpfende Arbeit, Kreativität und Innovation zu schaffen. Und je mehr Teams mit Agenten zusammenarbeiten, desto nützlicher werden sie. 

 

Jamil Valliani

ist Head of AI Product bei Atlassian.