Telematik: Neue Baustellenwarner für Deutschlands Autobahnen

Auf der Autobahn A9 testen Bosch, Vodafone und Huawei zum ersten Mal LTE V2X für die Kommunikation von Fahrzeugen. (Bild: RI91 Wikipedia)

Der Wiener Verkehrstechnikspezialist Kapsch TrafficCom nutzt C-ITS-Lösungen, um Autobahnbaustellen besser abzusichern.

In den vergangenen Monaten wurden Angaben von Kapsch TrafficCom zufolge insgesamt 1.000 ITS Roadside Stations an fahrbaren Absperrtafeln montiert und in Betrieb genommen. Die Geräte senden an herannahende Fahrzeuge Warnmeldungen, dass sie sich einer Baustellenzone nähern. Dadurch wird das Unfallrisiko in gefährlichen Baustellenbereichen verringert, da Fahrerinnen und Fahrer früher auf die Baustellen hingewiesen werden.

Die Baustellenwarner kommen auf 8.600 der insgesamt 13.000 Kilometer Autobahn in Deutschland zum Einsatz. Zusätzlich liefert Kapsch TrafficCom auch die Software, um die Geräte zu steuern. Dabei werden auch die besonderen Sicherheitsanforderungen gewährleistet, die für Technologie im Bereich der kritischen Infrastruktur in Deutschland gelten, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Mit Phase 1 ist die Installation der Hardware und Aktivierung der Baustellenwarnung inkl. Aufbau des Betriebs abgeschlossen. In den folgenden Phasen kommen weitere kooperative Dienste hinzu, um die Sicherheit auf den deutschen Autobahnen weiter zu erhöhen.

So funktioniert C-ITS

Die Technologie, mit der Fahrzeuge, Infrastruktur und Straßenbetreiber miteinander kommunizieren, ist als C-ITS (Cooperative Intelligent Transport Systems) bekannt und ermöglicht den direkten Informationsaustausch zwischen Fahrzeug und Infrastruktur in Echtzeit. Dadurch sollen sich sicherheitsrelevante Informationen deutlich schneller verbreiten lassen, als dies bislang möglich war. Warnungen vor Baustellen, vor herannahenden Einsatzfahrzeugen, Stau oder Unwetter und viele weitere sicherheitsrelevante Informationen können so einfach und zielgerichtet in die Fahrzeuge gesendet werden.

Ebenso können Daten von vorbeifahrenden Fahrzeugen empfangen und im Verkehrsmanagement verwendet werden. Dabei ist keine zusätzliche Verbindung des Fahrzeugs mit dem Internet notwendig, sondern die infrastrukturseitige Hardware agiert als Sender und Empfänger, der die Informationen direkt mit Fahrzeugen im Sendebereich austauschen kann. Hierfür wird für die Zeit des Informationsaustauschs ein spezielles WLAN auf Basis der europaweit harmonisierten Spezifikationen nach ETSI und C-Roads zwischen Sender und Empfänger aufgebaut.