Öffentliche Hand forciert Cloud-Transformation

Lünendonk-Studie: 54 Prozent der befragten Verwaltungen wollen den Cloud-Anteil ihrer Anwendungen bis 2028 auf 40 bis 60 Prozent ausbauen.
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80 Prozent der Befragten räumen der Cloud-Transformation eine hohe Priorität ein. Treiber sind der steigende Bedarf an Cloud-basierten KI-Lösungen, die Erhöhung der Cyber-Resilienz, höhere Anforderungen an die Performance und Skalierbarkeit in den IT Operations sowie der Fachkräftemangel. Vor dem Hintergrund der Abhängigkeit von einzelnen Cloud-Anbietern und geopolitischen Konflikten beschäftigen sich 83 Prozent auch mit der souveränen Cloud.
Dies sind Ergebnisse einer Studie, für die der Marktforscher Lünendonk 57 Behörden und Ämter aus Bund, Ländern und Kommunen sowie öffentliche IT-Dienstleister befragt hat. Die Studie entstand in fachlicher Zusammenarbeit mit EY, Gofore, Hyand und msg systems.
Hoher Aufholbedarf
Trotz zunehmender Anstrengungen bleiben die Fortschritte in der Digitalisierung des öffentlichen Sektors in Deutschland hinter den Erwartungen zurück. 31 Prozent der befragten Behörden und Ämter schätzen ihren Digitalisierungsgrad im europäischen Vergleich als rückständig ein. 80 Prozent der befragten öffentlichen Verwaltungen messen der Cloud daher eine hohe Priorität bei und sehen in ihr die Grundlage für moderne, bürgerorientierte und effiziente Verwaltungsprozesse.
Der Anteil der Anwendungen, die in der Cloud laufen oder aus der Cloud bezogen werden, soll in den kommenden Jahren daher stark zunehmen. Während heute 70 Prozent der Verwaltungen maximal 20 Prozent ihrer Anwendungen in der Cloud haben, wollen 54 Prozent der Befragten den Anteil bis zum Jahr 2028 auf 40 bis 60 Prozent steigern. 16 Prozent erwarten gar einen Cloud-Anteil von über 60 Prozent.
Fokusthemen
Die strategische Bedeutung der Cloud nimmt im öffentlichen Sektor deutlich zu, insbesondere durch den wachsenden Bedarf an KI-Anwendungen: 84 Prozent der befragten Verwaltungen sehen die Cloud als Basis für moderne KI-Tools. Auch für Cyber-Resilienz, IT-Performance, Skalierbarkeit und die Digitalisierung von Fachverfahren ist die Cloud zentral. Zudem gilt sie für 60 Prozent als Schlüssel, um dem IT-Fachkräftemangel zu begegnen und Automatisierungspotenziale zu heben, so die Studie weiter.
Gleichzeitig stellen regulatorische Anforderungen wie Datenschutz und europäische Rechtsstandards laut 77 Prozent der Befragten die größte Hürde dar. Souveräne Cloud-Lösungen gewinnen daher an Bedeutung: 83 Prozent der Studienteilnehmer beschäftigen sich aktiv mit entsprechenden Angeboten, vor allem mit souveränen Hyperscaler-Modellen mit separaten EU-Betreibern und deutschen Cloud-Anbietern.