Detlef Eppig

Detlef Eppig ist der Allrounder bei Verizon: Er ist sowohl Deuschlandchef als auch Director Network Operations für Zentral- und Osteuropa. Nicht nur deshalb zählt Eppig zu den "alten Hasen" der Branche.

Drei Cloud-Trends, die man 2014 im Auge behalten sollte

Cloud-Technologien erobern mehr und mehr die Unternehmen. Eine soeben erschienene Harvard Business Review-Studie geht davon aus, dass 70 Prozent der Unternehmen die Cloud in der einen oder anderen Form bereits nutzen. Dabei bedeutet die Cloud mehr als nur Kostensenkungen.

In Unternehmen steht die Cloud für Wettbewerbsvorteile und mehr operative Effizienz. Für Manager sind dies wichtigere Entscheidungsfaktoren als kurzfristige IT-Einsparungsziele. Die nächste Stufe der Cloud-Einführung dringt bis in den Kern der Unternehmen vor. Konzerne werden im Rahmen einer umfassenderen Strategie auch kritische Workloads in die Cloud verlagern und so für eine agilere, flexiblere und sichere IT-Infrastruktur sorgen. Dabei werden wir beobachten können, dass mehr Bewegung in Gesprächsthemen wie “software-defined everything”, Big-Data-Analysen und private Clouds kommt. Zwar sind dies keine neuen Begriffe. Sie erhalten jedoch im Verlauf des Jahres und besonders 2015 eine andere Relevanz.

Software-Defined Everything

Bereits jetzt erleben wir, dass Unternehmen wie Oracle, NetApp und Hitachi Data Systems ihr Angebot auf software-basierte Serviceleistungen erweitern, die für den Betrieb in einer Cloud-Infrastrtuktur ausgelegt sind. Solche Software-Appliances werden zunehmen, während die Anbieter traditioneller IT- und Cloud-Services gemeinsam daran arbeiten, dem Bedarf der Unternehmen an globalen Deployments, rascher Skalierbarkeit sowie an einem Pay-as-you-go-Modell nachzukommen. Stellen Sie sich auf ein expandierendes Ökosystem von IT-Services für Unternehmen ein, das sich rund um die Cloud ausbreitet und die Verlagerung unternehmenskritischer Anwendungen und Workloads attraktiver macht.

Big-Data-Analyse

Die Unternehmen sind sich des Potenzials der Datenanalyse bewusst ‒ wie etwa der Möglichkeit, Informationen sämtlicher Aspekte eines Unternehmens und globaler Umgebungen zu nehmen, diese Daten einem Data-Mining zu unterziehen und dadurch die Geschäftsergebnisse zu beeinflussen. Die Mehrzahl von ihnen hat bereits ganz erheblich in Analysetechnik investiert und es ist kein Ende abzusehen. Die Cloud ist die natürliche Plattform für das Sammeln, Analysieren und gemeinsame Nutzen von Big Data. Mit der Elastizität von Cloud-Technologien lassen sich nahezu unbegrenzt große Datensätze bewältigen. Rechenleistung zur raschen und kostengünstigen Analyse von Daten steht on-demand zur Verfügung. Gleichzeitig wird übergangslos die gemeinsame Nutzung von Daten unterstützt. Der Effekt für Unternehmen, ihre Partner und Kunden ist um ein Vielfaches größer. Cloud-basierte Datenanalyse wird in den nächsten Monaten für die Branche im Mittelpunkt stehen.

Private Clouds

Unternehmen werden auch in Zukunft die Infrastruktur öffentlicher Clouds zum Entwickeln und Testen sowie für nicht unternehmenskritische Workloads nutzen. Wenn es jedoch um zentrale Business-Funktionen und Unternehmensdaten in der Cloud geht, werden sie in private Clouds investieren. Einige davon werden im Besitz der Datenzentren der jeweiligen Unternehmen sein und von ihnen gebaut und betrieben werden, etliche werden von fremden Datenzentren aus von Cloud-Providern gemanagt werden. Die Grundidee ist, eine sichere, zuverlässige und robuste Cloud-Umgebung mit Services für Unternehmen zu schaffen, mit denen sich der unternehmerische Wandel vorantreiben lässt.

Die Unternehmen haben die Cloud angenommen und sind jetzt bereit, alles auf eine Karte zu setzen. Sie werden strategisch in Cloud-Services investieren, mit denen sie ihr Geschäft optimieren und wettbewerbsfähiger auftreten lassen können. Ihr Augenmerk wird sich bei zukünftigen Entwicklungen auf software-enabled Technologie-Services, Big-Data-Analyse und private Clouds richten.