Gartner

Das Team der deutschen Gartner Analysten bloggt für Sie über alles was die IT-Welt bewegt. Mit dabei sind Christian Hestermann, Frank Ridder, Bettina Tratz-Ryan, Christian Titze, Annette Zimmermann, Jörg Fritsch, Hanns Köhler-Krüner, Meike Escherich und Helen Poitevin.

Generation Y verändert das Sourcing

Jungen Mitarbeiter, die in den 80er und 90er Jahren geboren wurden, verändern traditionelle Denkmuster in der IT – darauf wird vor allem gerne im Zusammenhang mit dem Thema BYOD hingewiesen. Doch auch Sourcing-Managern sollte bewusst sein, dass die Generation Y einen anderen Wertmaßstab hat und den Produkten externer Anbieter ein größeres Vertrauen entgegenbringt, sagt silicon.de-Blogger Frank Ridder.

Bis zum Jahr 2025 entstammen rund 75 Prozent der Mitarbeiter einer Organisation der so genannten “Generation Y”. Sourcing-Verantwortliche müssen diese Generation in ihrer Sourcing-Governance einbinden, um den Wandel im Beschaffungsverhalten von IT-Services zu berücksichtigen und das Alignment von Business und IT sicherzustellen.

Im Vorfeld des Gartner CIO & IT Executive Summit 2013, der vom 17. – 18. Juni in Frankfurt stattfindet, diskutiere ich die Frage, warum Sourcing-Verantwortliche jetzt beginnen sollten, die Generation Y in ihren Planungen zu berücksichtigen – Hintergründe sind unterschiedliche Verhaltensweisen und Anforderungen bezüglich Technologien und Services sowie ein anderer Arbeitsstil.

In meiner jüngsten Research Note mit dem Titel “Generation Y Will Reinvent Outsourcing” komme ich zu der Einschätzung, dass die Generation Y bei der Suche nach neuen IT-Lösungen eher nach außen blickt. Um diese externen Lösungen zu nutzen, gehen Vertreter der Generation Y Risiken ein und statten externe Services beispielsweise aus der Cloud mit einem Vertrauensvorschuss aus. Hier liegt ein Wagnis für die Organisation; die Risiken müssen mit dem tatsächlichen geschäftlichen Nutzen wie höherer Geschwindigkeit und Flexibilität sowie den Anforderungen der Endnutzer abgewogen werden. Diese Balance aus geschäftlichen Gefahren und dem Nutzen sowie dem Bedarf der Anwender entwickelt sich immer mehr zum Erfolgsrezept für Sourcing-Organisationen. Es ist daher nötig, Erkenntnisse über die Generation Y in das eigene Governance-Modell einzubeziehen.

Die jungen Mitarbeiter, die in den 80er und 90er Jahren geboren wurden, verändern traditionelle Denkmuster in der IT. So betrachten sie die klassische Frage nach “Make-or-Buy” aus der entgegengesetzten Richtung – speziell bei austauschbaren Services orientieren sie sich zuerst auf dem externen Markt, bevor sie die Eigenentwicklung ins Kalkül ziehen. Sourcing-Verantwortliche müssen heute ein strategisches Vorgehensmodell entwickeln, das einen reibungslosen Übergang sicherstellt und zugleich die Risiken minimiert.

Manager für Sourcing und Verträge sollten sich darüber bewusst sein, dass die Generation Y einen anderen Wertmaßstab hat und den Produkten externer Anbieter ein größeres Vertrauen entgegenbringt. Dabei unterscheidet sich der Bedarf an hochwertigen Services zu niedrigen Preisen nicht wesentlich vom heutigen Einkaufsverhalten – jedoch fordern die ungeduldigen Vertreter der Generation Y eine wesentlich höhere Geschwindigkeit, und die Kundenzufriedenheit wird zu einem entscheidenden Faktor für den Einkauf. Dies führt dazu, dass sich die Prüfungskriterien und die erhobenen Informationen im Rahmen eines Request for Proposal (RFP) verändern müssen. Anbieter können sich auf eine steigende Zahl von Interessenten einstellen, die Applikationen vor dem Kauf erst ausprobieren wollen.

Die Auswirkungen kommen nicht über Nacht, und Organisationen haben noch rund zwölf Jahre Zeit, bis 75 Prozent der Beschäftigten der Generation Y entstammen. Jedoch ist es für Unternehmen wichtig, die potenziellen Auswirkungen abschätzen zu können, um sich vorzubereiten, zu planen und eigene Initiativen rechtzeitig einzuleiten.



  1. Ich stimme Ihnen zu. Die Generation Y wird einiges in den Unternehmen in Bewegung bringen und verändern. Dort wo es für die IT am sichtbarsten wird, bei der Sourcing-Entscheidung, haben sie es gut beschrieben. Doch damit ist die Aufgabe der Unternehmens-IT noch lange nicht zu Ende. IT-Services, die in Unternehmen verwendet werden sind keine Insel. Sie müssen mit anderen Anwendungen und Prozessen vernetzt werden und diese unterstützen. Auch hier werden die Nutzer erwarten, dass dies “automatisch” erfolgt. Dies wird ein zusätzliches Spannungsfeld im Unternehmen aufmachen, so denke ich, das noch einiges an Herausforderungen an die Unternehmens-IT stellen.

  2. Führungskräfte müssen sich heutzutage vermehrt mit verschiedenen Generationen von Mitarbeitern in ihren Abteilungen, Gruppen und Teams auseinandersetzen. Beispiele hierfür sind Best Ager, Young Professionals oder die Generation Y zu der auch Ich gehöre. Für mich stellt sich in diesem Zusammenhang immer wieder die Frage, wie gerade aus Unternehmenssicht Manager mit Mitarbeitern, die dieser Generation angehören, umzugehen haben? Frau Dr. Dietz auf http://www.neothesus.de hat eine spannende Ansicht zum Thema der Generation Y, insbesondere was die ältere Belegschaft angeht (s. auch http://www.youtube.com/watch?v=w1SMn5CPjfA ). Gerade diese beiden Zielgruppen gilt es gleich zu behandeln, das meiner Ansicht nach unmöglich ist. Hier spielt natürlich das Theam Sourcing auch mit ein. Ich sehe in anderen Bereichen jedoch größe Strukturveränderungen.