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Megatrends: Wie Technologien unsere Zukunft prägen

Innovative Entwicklungen und Technologien verändern seit Jahrhunderten die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben – der Buchdruck, die Erfindung der industrialisierten Produktion, der Computer usw. Nicht erst im Zuge der Digitalisierung erleben wir neue, disruptive Ansätze. Moderne Schlagworte sind: Machine Learning, künstliche Intelligenz, Data Management, Robotic Process Automation oder gesellschaftliche Entwicklungen wie Shared Economy. Einige davon stecken bereits in den Kinderschuhen, bei vielen erahnen wir ihr künftiges Potenzial nur.

Aber eines ist bereits heute klar: Der aktuelle Wandel ändert nicht nur unser Konsumverhalten und unseren Lebensstil. Komplette Märkte und Branchen verändern sich – und damit unsere Wirtschaft, Kultur und die Gesellschaft.

Zusammenfassen lassen sich diese Entwicklungen unter dem Stichwort „Megatrends“. Sie werden von einer Reihe renommierter Analystenhäuser identifiziert und auch Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit, aber auch Unternehmen – wie HP – befassen sich damit. Sie sind ein guter Indikator für das, was vor uns liegt sowie für die Chancen, aber auch für die Verantwortung, die sich daraus ergeben.

Die wesentlichen Themen sind:

• Mega Cities: Global werden einzelne Städte zu Märkten und die Urbanisierung schreitet voran. 2050 werden 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Während es die jungen Menschen in die Städte zieht, vereinsamen ländliche Gegenden regelrecht. Ein Trend, den wir auch in Deutschland kennen. Doch welche Auswirkungen hat diese Veränderung langfristig auf die Wirtschaft? Tatsächlich gibt es einen direkten, nachweisbaren Zusammenhang zwischen dem Wachstum der Städte und der Wirtschaft sowie zwischen steigenden Haushaltseinkommen und -ausgaben. Dabei verzeichnen Städte aller Größenordnungen, aber insbesondere Groß- und Megastädte mit mehr als zehn Millionen Einwohnern, die stärksten Zuwächse bei Einkommen und Bruttoinlandsprodukt (BIP).

• Fachkräftemangel: Mit der fortschreitenden Digitalisierung verändern sich Aufgaben-gebiete – und sogar ganze Berufsbilder. Angestellte einer „Fabrik der Zukunft“ oder „Smart Factory“ müssen den Umgang mit digitalen Technologien beherrschen. Für Unternehmen eine enorme Aufgabe, denn das Angebot an qualifizierten Fachkräften deckt die Nachfrage nur zu einem Bruchteil ab. Zudem kommen neue Berufsbilder hinzu – beispielsweise durch die Möglichkeiten neuer Herstellungsverfahren wie dem 3D-Druck. Er löst die bestehenden Konstruktions- und Fertigungsgrenzen auf und komplette Baugruppen können in einem Stück produziert werden. Diese neue Fertigung, ebenso, wie die Transformation von Geschäftsprozessen durch Automatisierung erfordern neue Kenntnisse – bei Mitarbeitern und im Rahmen der Ausbildung in Schule und Studium. Nur so kann die digitale Transformation erfolgreich und langfristig ungesetzt werden. Der Vorteil: Ein höheres Bildungsniveau wirkt sich auch positiv auf das Einkommen und damit auf das Wirtschaftswachstum aus.

• Energie sparen: Menschen, Maschinen, Daten und Energie sind heutzutage miteinander verzahnt. Ressourcen sind knapp. Nachhaltigkeit spielt auch bei Unternehmen eine immer größere Rolle. Um eine bessere Zukunft zu schaffen, ist es wichtig ein gesundes Gleichgewicht zwischen den einzelnen „Faktoren“ zu schaffen. Mit steigenden Einkommen steigt auch die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen und in der Konsequenz der Energiebedarf. Beispiel Indien: Bis zum Jahr 2035 soll die Mittelschicht, die aktuell knapp 300 Millionen Menschen umfasst, auf 700 Millionen wachsen. Allein der Klimatisierungsbedarf dieser Bevölkerung wird voraussichtlich 300 neue Kraftwerke erfordern – doppelt so viel wie die heutige Energieversorgung Indiens. Energieschonende Technologien und der Einsatz von natürlichen Energiequellen kommt damit eine enorme Bedeutung zu.

• Effizienz durch Technologie: Während Megatrends uns helfen, globale Veränderungen, Ressourcenengpässe und Kundenbedürfnisse besser zu antizipieren, ermöglichen Technologien es uns, zu innovieren und unsere Zukunft neu zu gestalten – das Potenzial ist riesig. Die digitale Fertigung, beispielsweise der 3D-Druck, kann dazu beitragen, die Abfall- und Energieemissionen in schnell wachsenden Stadtgebieten zu reduzieren. Produktion findet dort statt, wo Bedarf ist. Der Transport von Materialien und Abfällen – sowohl kostspielig wie auch ineffizient – kann so dramatisch reduziert werden. Edge Computing ermöglicht darüber hinaus die lokale Datenverarbeitung mithilfe künstlicher Intelligenz und Machine Learning.

Daten müssen für die Auswertung nicht mehr übertragen werden – auch dies spart Zeit und gleichzeitig Energie. Energieeffiziente Computing-Architekturen verändern auch die Art der Softwareentwicklung. Anstatt Stunden mit der Programmierung zu verbringen, kann ein Software-Entwickler Daten für eine Aufgabe oder eine Reihe von Aufgaben sowie ein Modell erstellen und dann bereitstellen. Und virtuelle Maschinen oder Digital Twins erfassen Daten, lernen daraus und reagieren darauf – der gesamte Prozess der Softwareentwicklung ist damit schneller und effizienter.

Redaktion

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