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MINT – STEM und die Digitalisierung

Die digitale Transformation nimmt weiterhin an Fahrt auf. Organisationen aus einer wachsenden Anzahl von Branchen realisieren, dass sie sich in ein digitales Unternehmen wandeln müssen, um weiterhin erfolgreich am Markt agieren zu können.

Verbrauchern und Partnern eine Website oder eine eigene App anzubieten, reicht schon lange nicht mehr aus. Kunden verlangen heute mehr als jemals zuvor: Sie wollen Zugang zu einem Produkt, zum Kundenservice oder Support über ihren bevorzugten Kanal – und zwar sofort. Unternehmen kämpfen mit dieser Nachfrage-gesteuerten Wirtschaft, ein anderer disruptiver Trend bedeutet aber ebenso eine Herausforderung für sie: Es entstehen eine Reihe neuer Jobprofile, die vor einigen Jahren noch unbekannt waren, zum Beispiel der des Data Scientist.

Diese neuen Jobs entstehen zu einer Zeit, in der Unternehmen kaum die frei gewordenen oder neuen Positionen mit qualifizierten Mitarbeitern besetzen können.

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Der Grund: Zwischen der Nachfrage und dem Angebot an qualifizierten Mitarbeitern herrscht eine Lücke – das Interesse an den sogenannten MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)-Fächern und die Zahl der Absolventen ist nicht hoch genug, um die rasant wachsende Nachfrage zu erfüllen. Denn das Wirtschaftswachstum in allen Branchen wird durch Technologien getrieben. Daher sind IT-Unternehmen auch häufig federführend, wenn es um die Förderung von Talenten geht.

Gut ausgebildete, künftige Mitarbeiter händeringend gesucht

In den letzten Jahren haben sich speziell in der Technologiebranche die Berufsbilder verändert: Data Strategist, Big Data Scientist, Security Manager / Chief Information Security Officer oder Chief Data Officer sind Karrieren, die erst in den letzten ein bis zwei Jahren aufgekommen sind. Aber auch in anderen Branchen wird verstärkt Technologiewissen erforderlich: Wer hätte vor fünf Jahren gedacht, dass es künftig Tele-Chirurgen oder Verkehrsanalyste geben wird? Auch wenn diese Berufe nicht ausschließlich mit Technologie zu tun haben, müssen sie doch über mehr als nur Basiswissen verfügen, um ihren Job ausführen zu können. Ein eben solches Verständnis für Technologie – und zwar über Smartphones und Apps hinaus – sollte auch in den Schulen gefördert werden.

Die sogenannten MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)-Fächer fristen in der Popularität vieler Schüler allerdings ein Schattendasein und werden häufig als kompliziert und langweilig wahrgenommen. Allerdings wissen die meisten Schüler nicht, welche vielfältigen Möglichkeiten eine Karriere in diesem Zweig bietet. Hier sind Unternehmen, Schulen und auch die Regierung gefragt: Mit entsprechenden Schulangeboten, einem aktualisierten und den Marktgegebenheiten angepasstem Kurrikulum und Zeit- und Ressourcen-Investitionen von Seiten der Technologiefirmen.

Denn nach Aussagen von MINT – Zukunft schaffen, einem deutschen Portal für MINT-Initiativen, gab es im Januar 2016 eine Lücke von 135.000 Leuten, eine um satte 32 Prozent höhere Quote als im letzten Jahr. Ein Ende der Nachfrage ist nicht in Sicht – im Gegenteil: Durch neue Berufsbilder und die digitale Transformation, die jede Branche betrifft, wird sie sich noch erhöhen.

Die Sorge, in Zukunft keine qualifizierten Mitarbeiter in Technologie- oder Ingenieursberufen zu finden, treibt die Unternehmen um. Organisationen sind aber keinesfalls hilflos, sondern sie können – und sollten – aktiv daran mitarbeiten, dass sich die gegenwärtige Situation ändert. Nur so können sie selbst weiterhin erfolgreich am Markt agieren, egal, ob es sich um ein Technologieunternehmen handelt, das Software entwickelt, oder um eine Bank, die ihren Kunden neue Bezahlmöglichkeiten anbietet.

Diese Herausforderung kann nicht von einem Unternehmen oder einer Behörde alleine in Angriff genommen werden, sondern ist eine Aufgabe, bei der Organisationen, Regierungen und Schulen zusammenarbeiten müssen, denn nur dann ist der künftige wirtschaftliche Erfolg gewährleistet.

Redaktion

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