Frank Kölmel

Frank Kölmel ist Vice President Central & Eastern Europe bei dem IT-Sicherheitsunternehmen FireEye.

Tor, Tor, das Spiel ist aus – und wie steht’s um Ihre Netzwerktechnologie?

Sportliche Großereignisse wie die Fußballweltmeisterschaft locken Millionen von Zuschauern vor den Bildschirm. Immer häufiger ist dies aber nicht die klassische Mattscheibe, sondern der Live-Stream über Tablet, Smartphone oder PC. Die IT-Infrastruktur kann dies vor eine Belastungsprobe stellen, weiß Netzwerkspezialist Frank Kölmel.

Die moderne Technik macht es möglich: Parallel im Live-Stream das Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft in Brasilien anschauen, per App die dazugehörige Spielstatistik verfolgen und die letzten Aktionen des deutschen Teams über die sozialen Netzwerke kommentieren. Die Begeisterung um die Fußballweltmeisterschaft steckt nicht nur mich an. Tatsächlich wird erwartet, dass rund 63 Prozent der Nutzer die Weltmeisterschaftsspiele auf Computern, 23 Prozent auf Smartphones und 25 Prozent auf Tablets verfolgen – schnell werden solche digitalen Großevents zum Härtetest für Netzwerke. Dabei sieht die Realität im Geschäftsalltag ähnlich aus. Beim Einsatz neuer und sich weiterentwickelnder Technologien wie Cloud Computing, Big Data, Machine-to-Machine-Kommunikation oder auch Bring Your Own Device (BYOD) habe ich schon einige Unternehmen beobachtet, die bei der Umsetzung ein „technisches Eigentor“ schießen. Denn die Anforderungen an Netzwerke nehmen stetig zu – die Technologie dahinter ist aber oft noch veraltet.

Moderne Netzwerke ähneln grundsätzlich denjenigen, die vor zwanzig Jahren gebaut wurden und für eine relativ geringe Zahl von Desktop-PCs ausgelegt waren. Die immense Anzahl von verbundenen Geräten, die die moderne Welt prägen (von Tablets und Smartphones über Wearable Technologies wie Smartwatches bis hin zu autonomen Automobilen) erfordert jedoch einen anderen Ansatz. Die Netzwerke, die wir heute nutzen, sind einfach nicht gemacht für diese schöne, neue digitale Welt. Ein intelligenter und flexibler Ansatz ist nötig, um die immensen Datenmengen mit der Leistungsfähigkeit der IT-Landschaft in Einklang zu bringen.

Auch IT-Entscheider zweifeln immer mehr an der Zukunftsfähigkeit ihrer Netzwerke und fühlen sich laut einer neuen Studie von den bestehenden Netzwerkressourcen ausgebremst. So gab mehr als ein Viertel der Befragten an, mehrmals pro Woche – wenn nicht sogar täglich – gegen Netzwerkausfälle zu kämpfen. Erschreckend sind auch eine Reihe weiterer Ergebnisse der Befragung:

  • Obwohl rund 75 Prozent der Unternehmen in den letzten drei Jahren in Netzwerk-Technologie investiert hat, halten 92 Prozent der IT-Entscheider ihre Infrastruktur nicht für agil genug, um robuste und skalierbare Services zu bieten oder neuartige Applikationen zu unterstützen.
  • Fast ein Fünftel urteilt sogar, dass ihr Netzwerk seinen Zweck gar nicht erfülle und verändert werden müsse.
  • Die größten Herausforderungen, vor denen IT-Entscheider bei ihren Rechenzentren stehen sind demnach: Komplexität (20 Prozent), Kosten (19 Prozent) und Leistung (14 Prozent).

Als Netzwerk-Spezialisten sehen wir bei Brocade den Umbruch und die Herausforderungen, vor denen viele Unternehmen derzeit stehen, bereits seit längerem und setzen auf virtualisierte Lösungen wie Software-Defined Networking (SDN) und Ethernet Fabrics.

Auch 65 Prozent der in der Studie Befragten nutzt bereits aktiv Ethernet-Fabric-Architekturen (oder wollen dies im nächsten Jahr tun) um ihre Probleme im Hinblick auf Kosten, Komplexität und Zuverlässigkeit zu lösen. Denn diese ebenso robuste wie effiziente physikalische Infrastruktur bietet beste Voraussetzungen für SDN. Damit sind Unternehmen gewappnet für zukünftige Anforderungen – und punkten nicht nur bei Großereignissen wie der Fußballweltmeisterschaft, sondern auch bei den vielfältigen Aufgaben im täglichen Geschäftsleben.

 

Brocade-Infografic zu Ethernet Fabric und Software Defined Networking. Quelle: Brocade
Eine Brocade-Studie zeigt, dass mehr als die Hälfter aller CIOs derzeit Software Defined Networking planen. Dabei spielt aber in vielen Fällen die Kostenseite eine untergeordnete Rolle. Quelle: Brocade